BIERDURST LEICHT GERINGER: Der verregnete Frühling und Frühsommer hat den Bierabsatz in der Schweiz getrübt. Im abgelaufenen Braujahr 2015/16 (per Ende September) sank der Ausstoss um 0,6 Prozent auf 4,62 Millionen Hektoliter. Hauptgrund für diesen Rückgang war der nasskalte Frühling 2016, welcher der Lust auf ein frisches, kühles Bier abträglich war. Auch Juli und August waren weniger heiss gewesen als vor einem Jahr. Noch nie wurden in der Schweiz so wenige alkoholhaltige Getränke getrunken wie heute, stellte der Schweizer Brauerei-Verband (SBV) fest. Pro Kopf flossen noch etwas über 55 Liter Bier durch die Kehle. Im Vorjahr war es noch etwa ein halber Liter mehr gewesen. Dabei waren sowohl der Ausstoss der Schweizer Brauereien als auch die Importe leicht rückläufig. Den Trend konnte auch die diesjährige Fussball-Europameisterschaft nicht wenden.

RÜCKLÄUFIGE EXPORTE: Die Ausfuhren der Schweiz sind im Oktober erstmals seit Februar zurückgegangen. Sie sanken um 1,1 Prozent. Die Uhrenexporte brachen ein, während die Medikamentenausfuhr stieg. Zwei Drittel aller Exportprodukte zeigten einen Rückgang. Den dramatischsten Exportrückgang aller Branchen zeigten Bijouterie- und Juwelierwaren mit 25,5 Prozent. Die Uhrenexporte brachen im Vergleich mit dem Oktober 2015 um 12,3 Prozent ein. In Franken ergibt das zusammen ein Minus von einer halben Milliarde Franken, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) mitteilte.

OPTIMISTISCHER AUSBLICK: Die UBS zeigt sich für die Weltwirtschaft optimistisch. Sie soll trotz zunehmender politischer Polarisierung 2017 mit 3,5 Prozent um 0,4 Prozent stärker wachsen als im laufenden Jahr. Die Grossbank begründet diesen Optimismus vor allem mit der Konjunktur in den USA, die anziehen werde. So soll die US-Wirtschaft nach 1,5 Prozent in diesem Jahr 2017 bereits wieder um 2,4 wachsen und damit die Wachstumsschwäche von China kompensieren können. Weniger versprechend fallen dagegen die Prognosen für die Eurozone und die Schweiz aus. So soll sich das Wachstum in der Eurozone und in der Schweiz von aktuell 1,6 respektive 1,5 Prozent auf 1,3 Prozent abschwächen.

BESSERUNG: Der zweitgrösste Rückversicherer der Welt, Swiss Re, hat seine Aussichten für die Weltkonjunktur angepasst. Optimismus schöpfen die Wirtschaftsexperten vor allem aus drei Faktoren. Erstens dürfte es in Ländern wie Russland und Brasilien bald besser laufen. Zweitens hellt sich die Lage in Asien immer mehr auf. Und der dritte Faktor ist der Konjunkturaufschwung in den USA. Das amerikanische Bruttoinlandprodukt soll 2017 um rund 3 Prozent zulegen. Insgesamt geht der Swiss Re für die Weltwirtschaft von einem Wachstum zwischen 2,5 und 2,9 Prozent im Jahr 2017 aus. Für die Assekuranz sieht der Rückversicherer allerdings gewisse Schwächeerscheinungen. So soll es 2017 bei den globalen Prämien in der Sachversicherung inflationsbereinigt um 2,2 Prozent nach oben gehen. Dieses Jahr dürfte das weltweite Wachstum der Beiträge in diesem Segment aber bei rund 2,4 Prozent liegen. Die globalen Einnahmen im Lebensversicherungsgeschäft sollen sich im kommenden Jahr um 4,8 Prozent vergrössern. In diesem Jahr legten die Prämien mit Lebensversicherungen allerdings weltweit um rund 5,4 Prozent zu.

UMSATZRÜCKGANG: Der Umsatz der Privatspitäler- und Hotelgruppe Aevis Victoria ist in den ersten neun Monaten 2016 von 373,0 Millionen auf 367,8 Millionen Franken gesunken. Der Rückgang ist auf den Verkauf des Hotel Palace in Luzern Ende 2015 zurückzuführen. Auf vergleichbarer Basis hätte der Umsatz um gut 2 Prozent zugelegt, teilte Aevis Victoria mit. Das organische Wachstum im Spitalsegment habe in den ersten neun Monaten 2,8 Prozent betragen. Aevis Victoria geht davon aus, mit den gegenwärtigen Beteiligungen im Geschäftsjahr 2016 einen Bruttoumsatz von rund 600 Millionen Franken zu erwirtschaften.

VONTOBEL-FOLGEPOOL: Die Eigentümerfamilien der Vontobel Holding, Vontobel und de la Cour, haben im Zuge der Erbfolge einen Folgepool für die Holding gebildet, zu der das Zürcher Bankhaus Vontobel gehört. Am Montag seien alle Vereinbarungen unterzeichnet worden, um das Aktionariat neu zu strukturieren, schreibt Vontobel. Ziel der Neustrukturierung sei es, die Aktien noch stärker als bisher in professionell geführten Gesellschaften zu bündeln und damit Stabilität für Vontobel zu schaffen, heisst es in einer Medienmitteilung. Bisher bestand ein Aktionärsbindungsvertrag, der per Ende 2018 erstmals kündbar gewesen wäre. Nun wird ein Folgepool gebunden, bestehend aus einem Kernpool und einem erweiterten Pool, der insgesamt 50,7 Prozent der Aktienstimmen vereinigt. Die Übernahmekommission teilte umgehend in einer Verfügung mit, dass die Neustrukturierung keine Pflicht auslöse, ein öffentliches Kaufangebot für alle sich im Publikum befindenden Namenaktien der Vontobel Holding zu unterbreiten.

VÖGELE VERSCHWINDET: Das Angebot der italienischen Investorengruppe Sempione Retail für den Schweizer Modehändler Vögele ist zustande gekommen. Der Vollzug erfolgt voraussichtlich am 16. Dezember. Hinterher werden die Vögele-Aktien dekotiert. Gemäss dem definitiven Zwischenergebnis des Kaufangebots hielten die Investoren um den italienischen Modekonzern OVS 82,62 Prozent aller kotierten Charles-Vögele-Aktien, wie Sempione Retail mitteilte. Damit sei das Angebot zustande gekommen und die Mindestbeteiligungsquote von 70 Prozent erfüllt. Die Nachfrist beginnt am Mittwoch und dauert bis am 6. Dezember. Der Kaufpreis beträgt 6,38 Franken pro Aktie. Das beziffert den Gesamtwert von Charles Vögele auf 56 Millionen Franken.

UBS SCHLIESST FILIALEN: Die Grossbank UBS strafft ihr Filialnetz in Deutschland. Im Zug der Neuordnung des Geschäfts im deutschsprachigen Raum ausserhalb der Schweiz gibt die Bank die Niederlassungen in Köln und Bielefeld auf. Die sogenannte Region "Nord" wird künftig von Düsseldorf aus geführt, wie ein Sprecher der Bank sagte. Ein Stellenabbau sei mit dem Schritt nicht verbunden. Die UBS beschäftigt in Köln acht Mitarbeiter und in Bielefeld fünf. Die grösste Schweizer Bank betreibt das Geschäft in Deutschland und Österreich künftig in drei umsatzmässig etwa gleich grossen Regionen "Nord", "Mitte" und "Süd".

STREIK BEI EUROWINGS: Bei der Lufthansa-Billigtochter Eurowings hat das Kabinenpersonal den ganzen Tag gestreikt. Mehr als 60 Flüge wurden annulliert. An den Flughäfen in Düsseldorf und Hamburg traten die Beschäftigten in den Ausstand. Ab Düsseldorf wurde ein Abendflug nach Genf und zurück gestrichen. Die Fluggesellschaft empfahl allen Reisenden, sich auf der Internetseite des Unternehmens zu informieren, ob ihr Flieger abhebt. In Hamburg standen 19 Abflüge und 19 Ankünfte von Eurowings-Maschinen auf dem Flugplan. In Düsseldorf waren 44 Rotationen geplant.

FACEBOOK-DROHNE PRÜFEN: Facebooks Internet-Drohne wird nach einem Zwischenfall bei ihrem ersten Flug im Juli von amerikanischen Unfallermittlern überprüft. Die Untersuchung der Behörde NTSB, die unter anderem bei Flugzeugabstürzen aktiv wird, wurde in der Nacht durch einen Bericht des Finanzdienstes Bloomberg bekannt. Die NTSB (National Transportation Safety Board) spricht von einem Unfall, was einen spürbaren Schaden voraussetzt. Facebook hatte nach dem ersten Flug von einem erfolgreichen Test gesprochen, auch wenn ein nicht näher umschriebenes "strukturellen Versagen" vor der Landung erwähnt wurde.

INSTAGRAM KOPIERT SNAPS: Das zum Facebook-Konzern gehörende Fotonetzwerk Instagram greift mit neuen Funktionen den Konkurrenten Snapchat an. Instagram-Nutzer können über den Messenger-Dienst Direct jetzt auch Fotos und Videos senden, die direkt nach dem Betrachten durch den Empfänger automatisch gelöscht werden, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Wenn der Empfänger die Inhalte speichert oder per Screenshot aufnimmt, wird der Absender informiert. Damit übernimmt Instagram die Kernfunktion von Snapchat. Der Messengerdienst erlaubt es seinen Nutzern, Videos, Bilder und Textnachrichten zu schicken, die nach dem Ansehen wieder verschwinden. Die neuen Instagram-Funktionen sind nach Angaben des Unternehmens ab sofort und weltweit verfügbar. Daneben kündigte das Netzwerk an, "in den nächsten Wochen" Live-Videoübertragungen zu ermöglichen.

GEGEN LEERE WOHNUNGEN: Barcelona hat Banken Strafen aufgebrummt, weil sie über zwei Jahre lang Wohnungen leer stehen liessen. "Das Ziel der Stadtverwaltung ist nicht Geld zu machen, sondern sicherzustellen, dass Wohnungen einen sozialen Nutzen haben", erklärte Stadtrat Josep Maria Montaner. Die betroffenen Banken hatten sich demnach geweigert, die Objekte für Sozialwohnungen freizugeben. Die Strafzahlungen richteten sich gegen die zwei grössten spanischen Banken Santander und BBVA sowie gegen die Bank Sareb. Sie müssen pro Verstoss 315'000 Euro zahlen. Die Stadtverwaltung schritt wegen vier leerstehender Wohnungen ein. Ein Gesetz ermöglicht es der zweitgrössten spanischen Stadt seit 2014, gegen Banken wegen leerstehender Wohnungen vorzugehen.

(AWP)