UPC KAPPT ANALOGES RADIO: Die Kabelnetzbetreiberin UPC will das analoge Radio in den nächsten Jahren abschalten. Der neue digitale Standard DAB+ solle Schritt für Schritt die UKW-Übertragung im Kabelnetz ablösen, teilt die ehemalige Cablecom auf einer verborgenen Homepage mit. Die Kunden müssen ein neues Radiogerät kaufen oder den Fernseher einschalten, um weiterhin Radio zu hören. Berichtet hat über den Fall die "Handelszeitung". Als erste Region in der Schweiz wird die Umstellung in Quartieren der Stadt Luzern durchgeführt. Für den weiteren Empfang der über DAB+ verbreiteten Sender müssen die Kunden ein neues Radiogerät für 119 Franken bei UPC kaufen - herkömmliche DAB+-Geräte sind aus technischen Gründen nicht geeignet. Wer nicht auf DAB+ umstellen wolle, könne weiterhin über eine Zimmerantenne UKW-Radio empfangen. Oder man schalte den Fernseher ein.

INTAKTE AUSSICHTEN: Der Boom in der Schweizer Baubranche dürfte auch im vierten Quartal 2016 anhalten. Der von der Credit Suisse und dem Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) ermittelte Bauindex verharrt auf rekordhohen 144 Punkten. Nachdem das Baujahr 2015 von Umsatzeinbussen geprägt war, steht das laufende Jahr im Zeichen der Erholung. Mangels attraktiver Anlagealternativen aufgrund tiefer Zinsen haben sich Investoren von Bauvorhaben bisher auch nicht von steigenden Leerständen und stagnierenden Mieten abschrecken lassen. Das Bauvolumen werde 2016 höher sein als im vergangenen Jahr, stellt der SBV fest. Das Niveau des Rekordjahres 2014 dürfte aber nicht mehr erreicht werden. Langfristig würden die steigenden Leerstände "etwas Sorgen" bereiten.

MÖGLICHER STELLENABBAU: Europas drittgrösster Versicherer Generali reagiert mit neuen Einsparungen auf die schwierige Lage der Branche. Medienberichte, wonach von 8000 gefährdeten Jobs weltweit die Rede gewesen war, wies Vorstandschef Philippe Donnet aber zurück. Die Italiener wollen sich aus weniger rentablen Märkten zurückziehen und die Strukturen in anderen Ländern straffen. Schlankere Strukturen sollen helfen, die jährlichen Kosten des Konzerns in den entwickelten Märkten zu senken. Der Versicherer will seine je Mitarbeiter erzielten Prämieneinnahmen bis 2019 um 15 Prozent steigern. Zudem sollen die Kosten in entwickelten Märkten um 200 Millionen Euro sinken. Der Verkauf von Unternehmensteilen in unattraktiven Märkten soll ausserdem bis 2018 eine Milliarde Euro einbringen. Einen Stellenabbau schloss Donnet nicht aus, wollte aber auch keine Grössenordnung nennen.

HÖHERE ANSPRÜCHE: Die Ansprüche an kaufmännische Angestellte steigen wegen der Digitalisierung und des Offshorings. Repetitive Arbeiten werden automatisiert und ausgelagert. Gefragt sind koordinierende, analytische und strategische Kompetenzen. Auch Arbeitsplätze könnten bedroht sein. Wegen der digitalen Entwicklung werden ausführende Arbeiten von koordinierende Tätigkeiten zunehmend verdrängt, wie die Ergebnisse von zwei Studien des kaufmännischen Verbands zeigen. Deshalb werden von kaufmännischen Angestellten künftig andere Kompetenzen gefordert. Aufgrund der repetitiven Tätigkeiten, des Kostendrucks und der globalisierten Unternehmensstrategien, werden aber auch einige Geschäftsbereiche ins Ausland ausgelagert, was 30'000 bis 100'000 Arbeitsplätze gefährden könnte.

PATENTANTRÄGE WELTWEIT: "Innovationen made in China", statt "Kopien made in China" muss es wohl künftig heissen. Mehr als ein Drittel aller im vergangenen Jahr bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum (Wipo) in Genf angemeldeten Patentanträge stammten nämlich aus China. Rund 2,9 Millionen Patentanträge registrierte die Wipo im vergangenen Jahr. Das entspricht einer Zunahme von 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die Wipo mitteilte. Wie bereits im Vorjahr zeigten sich erneut die Chinesen als Spitzenreiter. Allein über eine Million der Eingaben gingen auf das Konto des Riesenreiches. Nur gerade fast halb so viele Patentanfragen stammten aus den USA und etwas weniger aus Japan. Die meisten Patentanträge betrafen die Computertechnologie (7,9 Prozent), gefolgt von der Elektroindustrie (7,3 Prozent) und Informationstechnologie (4,9 Prozent).

ZAHLUNGSVERHALTEN: Firmen aus dem Tessin und der Romandie warten schweizweit am längsten zu, bis sie ihre Schulden begleichen. Ganz weit vorne in der Rangliste der säumigsten Zahler liegen aber auch Schwyzer und Zuger Unternehmen. Die Zahlungsmoral von Unternehmen in der Schweiz lässt sich gemäss einer Studie des Wirtschaftsinformationsdienstes Bisnode D&B entlang der Sprachgrenzen bemessen. Im Tessin wurden beispielsweise im ersten Halbjahr 2016 rund 60 Prozent der Rechnungen von Unternehmen fast 16 Tage verspätet bezahlt. Schweizweit lag dieser Wert bei 40,5 Prozent. Der durchschnittliche Zahlungsverzug betrug dabei 10,8 Tage. Gemäss der Analyse fallen auch die Westschweizer Kantone Waadt, Genf, Jura und Neuenburg mit einem sehr hohen Anteil an überfälligen Zahlungen negativ auf. Der Anteil zu spät bezahlter Rechnungen lag hier zwischen knapp 56 Prozent und fast 48 Prozent.

JOINT-VENTURE: Der Dentalimplantate-Hersteller Straumann ist mit dem Mikromotorenhersteller Maxon Motor eine Partnerschaft eingegangen. Ziel des Joint-Ventures ist es, Keramikkomponenten für Zahnimplantat-Systeme mittels Keramikspritzguss herzustellen. Straumann und Maxon Motor haben zu diesem Zweck die Maxon Dental GmbH mit Sitz bei Freiburg im Breisgau gegründet. Unter dem Vorbehalt, dass das deutsche Kartellamt zustimmt, erhält Straumann 49 Prozent am Joint-Venture, wie das Basler Unternehmen mitteilte. Straumann hat zudem die Option, Maxon Dental bis 2026 ganz zu übernehmen. Finanzielle Einzelheiten der Transaktion wurden nicht mitgeteilt.

AUFTRAG: Der Energiekonzern Alpiq hat einen Auftrag für die gebäudetechnische Ausrüstung einer neuen Windturbinen-Fertigung von Siemens im norddeutschen Cuxhaven erhalten. Der Auftrag hat einen Wert von rund 44 Millionen Franken, wie Alpiq mitteilte. Bis Juni 2017 plane und realisiere Alpiq die technische Gebäudeausrüstung inklusive Gebäudeautomation und Inbetriebnahme. In Cuxhaven errichtet Siemens seine erste Offshore-Windturbinen-Fertigung in Deutschland. Die Anlage soll Mitte 2017 mit der Produktion beginnen. Der Auftrag wurde Alpiq vom Baukonsortium Heitkamp GmbH und Ballast Nedam erteilt.

FENACO KAUFT ZU: Die Fenaco Genossenschaft expandiert in Frankreich. Mit der Übernahme des Claas-Händlers Dousset Matelin werde die Zusammenarbeit mit Claas gestärkt, teilt Fenaco mit. Fenaco und Claas wollen damit der fortschreitenden Digitalisierung der Landwirtschaft optimal begegnen können. Claas ist ein internationaler Hersteller von Agrartechnik. Die beiden Unternehmen wollen gemeinsam Lösungen für das so genannte "Smart Farming" entwickeln, um die Wettbewerbsfähigkeit der Bauern in der Schweiz zu stärken. Dousset Matelin setzt mit 135 Mitarbeitern an zehn Standorten jährlich 43 Millionen Euro um.

PILOTEN STREIKEN WEITER: Die Lufthansa muss aufgrund der Arbeitsniederlegung vieler ihrer Piloten auch am Donnerstag zahlreiche Flüge streichen. Wie das Unternehmen bekanntgab, fallen am zweiten Streiktag ebenfalls rund 900 Flüge aus. Darunter sind 82 Langstreckenverbindungen. Die Pilotengewerkschaft Cockpit hatte bereits am Vortag ihre Mitglieder zu Streikaktionen aufgerufen, die nunmehr auf 48 Stunden ausgeweitet wurden. Dies ist der 14. Streik bei der Lufthansa in der laufenden Auseinandersetzung um die Arbeitsbedingungen der Piloten. Der Lufthansa-Konzern bastelte aufgrund der Protestaktionen einen Sonderflugplan, der einen Notbetrieb aufrechterhält. Wie bereits am Mittwoch fallen aber auch am Donnerstag zahlreiche Verbindungen von und zu Schweizer Flughäfen aus.

HÖHERE ANFORDERUNGEN: Die EU-Kommission will die Kapitalanforderungen für die grössten Banken ausserhalb der Europäischen Union erhöhen sowie die Abwicklungsregeln an internationale Standards anpassen. Die Brüsseler Behörde schlug vor, dass Nicht-EU-Geldhäuser, die mehr als 30 Milliarden Euro in der Union verwalten, ihre Ableger mit mehr Eigenkapital ausstatten und eigenständiger machen. Die Vorschläge, die neben US-Banken auch britische Geldhäuser treffen dürften, sobald das Königreich aus der EU ausscheidet, müssen noch von EU-Parlament und EU-Mitgliedsländern genehmigt werden.

MEHR SCHWUNG IN EUROZONE: Die Wirtschaft der Euro-Zone kommt am Jahresende besser in Schwung. Die Geschäfte in der Industrie und bei den Dienstleistern wuchsen im November so kräftig wie noch nie in diesem Jahr, wie aus einer Markit-Umfrage unter rund 4000 Betrieben hervorgeht. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft kletterte um 0,8 auf 54,1 Punkte. Ökonomen hatten hier lediglich 53,3 Zähler erwartet. Das Barometer signalisiert ab Werten über 50 Wachstum. "Vieles deutet darauf hin, dass sich das Wachstum weiter beschleunigen wird", sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. So legten die Bestellungen den dritten Monat in Folge zu, und das so kräftig wie seit Ende 2015 nicht mehr.

GOLDPREIS UNTER DRUCK: Der Goldpreis ist unter die Marke von 1200 Dollar auf den tiefsten Stand seit Februar gefallen. Der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) des Edelmetalls sank am Nachmittag nach der Veröffentlichung von US-Konjunkturdaten zeitweise bis auf knapp 1182 Dollar. Überraschend gute Konjunkturdaten aus den USA haben die Erwartung einer strafferen Geldpolitik der US-Notenbank Fed weiter gestärkt und dem Dollar Auftrieb gegeben. Steigende Leitzinsen machen zinslose Geldanlagen wie Gold weniger attraktiv. Das drückt auf den Preis. Bereits seit den US-Wahlen steht der Goldpreis unter Druck.

TÜRKEI BREMST THOMAS COOK: Die Krise in der Türkei hat Europas zweitgrössten Reiseveranstalter Thomas Cook im vergangenen Geschäftsjahr ausgebremst. In den zwölf Monaten bis Ende September stand unter dem Strich ein Überschuss von neun Millionen britischen Pfund (11,3 Millionen Franken) und damit knapp halb so viel wie ein Jahr zuvor. Während das gesamte Tagesgeschäft dank Rekordergebnissen in Grossbritannien und Nordeuropa nur etwas weniger abwarf, sackte die konzerneigene deutsche Fluglinie Condor in die roten Zahlen. Das teilte der Konzern mit Marken wie Neckermann Reisen und Öger Tours mit. Insgesamt meldete Thomas Cook für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Umsatz von 7,8 Milliarden Pfund, etwa so viel wie ein Jahr zuvor. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn sank von 310 Millionen auf 308 Millionen Pfund.

MIESER SOMMER FÜR PARIS: Nach den Terroranschlägen hat die Pariser Tourismusbranche einen schlechten Sommer erlebt. Hotels und andere Unterkünfte in der französischen Hauptstadtregion verbuchten von Mai bis September 12,4 Prozent weniger Übernachtungen als im Vorjahreszeitraum. Wie die Statistikbehörde Insee bekanntgab, blieben vor allem ausländische Touristen Paris fern - hier gab es 16,6 Prozent weniger Übernachtungen. Landesweit sank die Zahl der Übernachtungen um 2,5 Prozent. Auch hier war der Rückgang bei ausländischen Besuchern mit minus 5,5 Prozent am stärksten. Der Tourismus ist für Frankreich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, die Branche beschäftigt zwei Millionen Menschen und trägt mehr als sieben Prozent zum Bruttoinlandprodukt bei.

FAKE-MITTEILUNG MIT FOLGEN: Nach dem Kurssturz des französischen Baukonzerns Vinci wegen einer gefälschten Pressemitteilung ermittelt die Börsenaufsicht AMF. Die Untersuchung drehe sich darum, wer für den Vorfall verantwortlich sei, erklärte die Pariser Behörde. Der Markt sei dadurch gravierend gestört worden. Die AMF will ausserdem untersuchen, wer von den Kursturbulenzen profitierte. Die Aktie des Konzerns verlor am Dienstag zeitweise 18 Prozent ihres Wertes, nachdem die gefälschte Mitteilung aufgetaucht war. Darin hiess es, das Unternehmen müsse seine Zahlen für dieses und vergangenes Jahr revidieren und entlasse den Finanzchef.

(AWP)