UPC SENKT ROAMINGTARIFE: (Zürich) Zwei Wochen nach der Abschaffung der Roamingtarife für die Nutzung des Handys in der EU und im EWR geht in der Schweiz die Kabelnetzbetreiberin UPC in die Offensive. Sie führt neue Handyabos mit Inklusiv-Roaming ein, die deutlich günstiger sind als die der Konkurrenz. Das billigste Roamingpauschalabo von UPC kostet 35 Franken pro Monat und enthält neben unbeschränkten Anrufen und SMS in der EU noch 1 GB Datenvolumen, wie die grösste Kabelnetzbetreiberin der Schweiz bekannt gab. Die Konkurrenz sei wesentlich teurer, analysierten die Internetvergleichsdienste Verivox und Dschungelkompass.

AUFBAU NACH ABBAU: (Zürich) Ab Juli werden die knapp 150 Filialen von Charles Vögele zu Läden der italienischen Modekette OVS umgebaut. Trotz Branchenkrise ist OVS-Chef Stefano Beraldo überzeugt von einem Erfolg: Er will bis zu 200 neue Arbeitsplätze schaffen. Seit der Übernahme von Charles Vögele im vergangenen Herbst strichen die Italiener 240 Stellen, vor allem in der Logistik. Jetzt soll es nur noch kleine Anpassungen geben, wie Beraldo in einem Interview mit dem "Blick" sagt. Im März hatte OVS erste Läden an verschiedenen Standorten in der Schweiz eröffnet - mit positiven Resultaten. Jeder der fünf Pilotläden verkaufe zweimal so viele Kleider wie Charles Vögele. Man brauche deshalb mehr Personal.

UMSATZ- UND GEWINNSPRUNG: (Zürich) Der Mischkonzern Conzzeta, zu dem auch die Sportartikelmarke Mammut gehört, erwartet für das erste Halbjahr 2017 eine Steigerung des Nettoumsatzes von 15 bis 20 Prozent. Das Betriebsergebnis soll über 40 Prozent wachsen. Damit setze sich die starke Geschäftsentwicklung vom zweiten Halbjahr 2016 fort, heisst es in einer Mitteilung. Allgemein entwickle sich das Geschäft der Conzzeta Gruppe in Asien gut. Und auch in der Sparte Blechbearbeitungsmaschinen habe sich der starke Geschäftsgang fortgesetzt. Unter der Voraussetzung eines weiterhin konstruktiven Geschäftsumfelds rechne Conzzeta mit einem Jahresergebnis 2017 über den eigenen Erwartungen vom März.

RAIFFEISEN SETZT AUF IT: (Bern) Raiffeisen will sich breiter abstützen und vermehrt ins Geschäft mit Unternehmenskunden investieren, hauptsächlich mit KMU. Die Bankengruppe will zudem 500 Millionen Franken für ein neues Informatiksystem ausgeben. "Die Einführung des neuen Informatiksystem unter dem Projektnamen Rainbow hat absolute Priorität", sagte Verwaltungsratspräsident Johannes Rüegg-Stürm in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung "Le Temps". Das neue System werde ab Beginn des nächsten Jahres in mehreren Wellen eingeführt und sei die Basis für die zukünftige Entwicklung. Dank diesem Projekt könne man die Kosten auf intelligente Art im Griff behalten und den Kundenservice verbessern.

JOWA ÜBERNIMMT HUG BÄCKEREI: (Volketswil) Die Migros-Bäckerei Jowa übernimmt rückwirkend per 1. Januar 2017 die Mehrheit an der Hug Bäckerei AG. Diese wird als Tochter in die Jowa integriert und damit Teil der Migros-Produktionsbetriebe (M-Industrie). Die Hug Bäckerei, die Teil der Hug Gruppe ist, trete weiterhin eigenständig unter ihrem Namen am Markt auf, heisst es in einer Mitteilung. Zudem würden alle 153 Arbeitsplätze des Innerschweizer Traditionsunternehmens erhalten bleiben. Über die Höhe der Beteiligung wurde Stillschweigen vereinbart. Durch die Übernahme festige Jowa eine bereits seit mehreren Jahren etablierte Partnerschaft.

BEFÖRDERUNGSPRAXIS GRÖSSTE BAUSTELLE: (Zürich) In der Schweiz werden Frauen bei Beförderungen oft benachteiligt. Das ist laut einer Studie der Hauptgrund dafür, dass es in Unternehmen auf Kaderebene noch immer verhältnismässig wenig Frauen gibt. Eine der Ursachen für diese Ungleichheit sei die herrschende Vollzeitkultur. Bereits Mitarbeitende mit einem Pensum von 80 Prozent würden weniger häufig befördert. Laut der Studie sind Männer im Vorteil, weil sie in der Regel nach wie vor mehrheitlich zu 100 Prozent arbeiten. Bei den Frauen hingegen liegt der Beschäftigungsgrad im Kader lediglich bei 92 Prozent und im Nichtkader bei 86 Prozent. Um den Anteil von Frauen in Kaderstellen beschleunigt zu erhöhen, müssten Frauen in den Datenbanken mit Mitarbeiter- und Bewerberprofilen jeweils über ihrem prozentualen Anteil in der Belegschaft vorkommen, heisst es im Advance Gender Intelligence Report.

WERTSCHÖPFUNG DER BANKEN: (Neuenburg) Mehr als jeder dritte im Schweizer Bankensektor erwirtschaftete Franken geht auf das Konto der Grossbanken. Im Zuge der Finanzkrise haben UBS und Credit Suisse allerdings an Boden verloren: Ihr Anteil an der Bruttowertschöpfung sank zwischen 2007 und 2014 von 41 auf 35 Prozent. Dagegen konnten die ausländisch beherrschten Banken und die Börsenbanken, die in der Kategorie "andere Banken" zusammengefasst werden, zulegen und liegen nun fast gleichauf mit den Grossbanken. Das zeigt eine Analyse des Finanzsektors von 1995 bis 2014 des Bundesamts für Statistik. Von den Schwierigkeiten der Grossbanken profitierten demnach die Kantonal- und Regionalbanken, indem sie diesen Marktanteile abluchsen konnten.

4,4 MILLIARDEN EURO WERT: (Frankfurt) Der Essens-Lieferdienst Delivery Hero kratzt mit dem bislang grössten Börsengang des Jahres in Deutschland an der Milliardenschwelle. Das Berliner Unternehmen ("Pizza.de", "Lieferheld", "Foodora") legte die Preisspanne auf 22 bis 25,50 Euro fest. Die Neuemission soll bis zu 996 Millionen Euro bringen. Die vor sechs Jahren gegründete Firma, die immer noch Verluste schreibt, wird am oberen Ende der Spanne mit knapp 4,4 Milliarden Euro bewertet. Das Unternehmen ist unter anderem an der Bieler Foodarena beteiligt.

GROSSFUSION IN US-ÖLBRANCHE: (Bangalore) In der US-Energiebranche kommt es zu einer Milliardenfusion. Der Öl- und Gaskonzern EQT kündigte am Montag die Übernahme des Konkurrenten Rice Energy an. Der Kaufpreis wurde auf 6,7 Milliarden Dollar beziffert. EQT will ihn sowohl in bar als auch in Form von Aktien begleichen. Die Rice-Anteilseigner sollen 27,05 Dollar je Aktie erhalten . Das bedeutet ein Aufschlag von gut 37 Prozent auf den Rice-Schlusskurs am Freitag.

LUFTFAHRT RÜSTET AUF: (Le Bourget) Mit einem verlängerten Mittelstrecken-Jet will Boeing einen Verkaufsschlager des Erzrivalen Airbus angreifen. Die Europäer versuchen derweil, ihren Ladenhüter A380 aufzumotzen. Im harten Konkurrenzkampf mit Airbus will der US-Flugzeugbauer Boeing mit einem verlängerten Mittelstreckenjet punkten. Das Flugzeug mit dem Namen 737-MAX-10 soll dank eines verlängerten Rumpfs bis zu 230 Passagiere fassen, kündigten Boeing-Konzernchef Dennis Muilenburg und der neue Verkehrsflugzeugchef Kevin McAllister zum Start der weltgrössten Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris an. Bereits zuvor hatte Airbus mit einer möglichen Neuauflage des weltgrössten Passagierjets A380 überrascht. Die Messebesucher können selbst begutachten, wie die A380plus mit riesigen abgeknickten Flügelenden aussehen soll.

NEUE CHIPFABRIK: (Berlin) Es ist die grösste Investition der Bosch-Geschichte, die auch ein Signal für den High-Tech-Standort Deutschland geben soll: Bosch baut für rund eine Milliarde Euro eine neue Chipfabrik in Dresden. Das Werk soll Chips für vernetzte Geräte im Internet der Dinge sowie für die Autoindustrie produzieren. Dresden habe sich in einer globalen Auswahl gegen andere Standorte durchgesetzt, sagte Bosch-Geschäftsführer Dirk Hoheisel in Berlin. Den Ausschlag hätten dabei nicht nur für Fördergelder gegeben, sondern unter anderem auch die Nähe zu Forschungseinrichtungen und die Erfahrung der Region im Halbleiterbereich. Dresden gilt als ein Zentrum für Halbleiter, Hersteller wie Infineon sind dort bereits präsent. Der deutsche Staat will das Projekt in den kommenden drei Jahren mit bis zu 200 Millionen Euro fördern.

CYBER-VORFÄLLE MELDEN: (Frankfurt) Die EZB-Bankenaufsicht will das Thema Cyber-Sicherheit bei den von ihr überwachten Kreditinstituten stärker in den Fokus rücken. "Von diesem Sommer an wird von ihnen gefordert, dass sie alle signifikanten Cyber-Vorfälle melden", sagte EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger auf einer Veranstaltung in Frankfurt laut Redetext. Die EZB-Bankenaufsicht werde so besser abschätzen können, wie viele Angriffe es gegeben habe und welche Bedrohungen es gebe. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist seit Herbst 2014 für die direkte Kontrolle der grössten Banken in der Eurozone zuständig. Zuletzt überwachte sie 125 Geldhäuser.

NOTFALL-KREDITE: (Frankfurt) Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zum ersten Mal die Kosten für Notfall-Kredithilfen der nationalen Notenbanken öffentlich gemacht. Die Zentralbanken sollten für Notkredite an Geschäftsbanken mindestens den Spitzenfinanzierungssatz plus einem Prozentpunkt verlangen. Dies geht aus der von der EZB veröffentlichten Vereinbarung für die sogenannten ELA-Kredithilfen (Emergency Liquidity Assistance) hervor. Der Spitzenrefinanzierungszins liegt aktuell bei 0,25 Prozent. ELA-Hilfen werden von den jeweiligen nationalen Notenbanken auf deren eigenes Risiko bereitgestellt und sollen zur Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsprobleme dienen.

BRITEN PESSIMISTISCHER: (London) Die Briten sorgen sich angesichts der steigenden Inflation zunehmend um ihre Finanzkraft. Das Barometer für die finanziellen Aussichten der privaten Haushalte in den kommenden zwölf Monaten fiel im Juni um 1,3 auf 45,8 Punkte und damit auf einen der niedrigsten Werte seit Ende 2013. Das teilte das Institut IHS Markit zu seiner Umfrage mit. Die Teuerungsrate erreichte im Mai mit 2,9 Prozent den höchsten Stand seit vier Jahren, da das schwächelnde Pfund Importe verteuert. 58 Prozent der Befragten rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit einer höheren Inflation, ergab die Markit-Umfrage.

(AWP)