TIEFERE MANAGERLÖHNE: (Zürich) Die Chefs von 20 Schweizer Grosskonzernen haben letztes Jahr leicht weniger verdient. Spitzenreiter bleiben UBS-Chef Sergio Ermotti sowie die Konzernchefs von Novartis und Roche. Mit 13,9 Millionen Franken konnte Ermotti, der bestbezahlte Topmanager, sich gegenüber dem Vorjahr (13,4 Millionen Franken) nochmals steigern. In der Auswertung des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson steht der Anfang Jahr abgetretene Novartis-Konzernchef Joseph Jimenez mit 12,9 Millionen Franken (Vorjahr: 11,8 Millionen) wieder an zweiter Stelle. Hinter ihm liegt erneut der Chef von Konkurrentin Roche, Severin Schwan, mit einer Direktvergütung von 10,9 Millionen Franken wie im Vorjahr. Darin enthalten sind Fixlohn und Boni, aber keine Altersvorsorge und Nebenleistungen. An vierter Stelle steht Mario Greco. Der Chef der Zurich Gruppe verdiente mit 8 Millionen Franken 9 Prozent weniger als im Vorjahr. Dicht auf ihn folgt ABB-Chef Ulrich Spiesshofer mit einer Direktvergütung von 7,8 Millionen Franken. Morgen Freitag wird etwa bekannt, was Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam einstrich. Letztes Jahr belegte er den vierten Rang.

SCHULDNER IN DEN STÄDTEN: (Zürich) In den Städten Biel, Genf und Bern ist jeder zehnte Einwohner zahlungsunfähig. Im Spitzenreiter Biel beträgt der Anteil der Zahlungsunfähigen 11,3 Prozent. Überhaupt gibt es ein Stadt-Land-Gefälle. Auf die Kantone gesehen, sind vor allem Westschweizer Schuldner. Die schlechtesten Zahler wohnten 2017 im Kanton Neuenburg, der eine Schuldnerquote von 10 Prozent auswies, wie der Wirtschaftsinformationsdienst CRIF mitteilte. Überdurchschnittlich viele zahlungsunfähige Privatpersonen gab es mit 9,9 Prozent auch im Kanton Genf, mit 8,2 Prozent in Basel-Stadt und mit 7,8 Prozent in der Waadt. Landesweit lag die Schuldnerquote bei 6,1 Prozent.

TIEFROTE ZAHLEN: (Thun BE) Der Solarzulieferer Meyer Burger schliesst das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 erneut mit tiefroten Zahlen. Der Konzernverlust beträgt 79,3 Millionen Franken, im Vergleich zu minus 97,1 Millionen Franken im Vorjahr. Zur Begründung verweist das Thuner Unternehmen in einer Mitteilung auf verschiedene Sondereffekte und einmalige ausserordentliche Aufwendungen. Auf Stufe Ebit verharrte der Betriebsgewinn ebenfalls im roten Bereich, bei -19,3 Millionen Franken, im Vergleich zu -44,4 Millionen Franken im Vorjahr. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA liegt bei plus 12,4 Millionen Franken. Beim Umsatz vermeldete Meyer Burger eine Zunahme von 4 Prozent auf 473,3 Millionen Franken gelegen.

BEI GEWINN ABGEBREMST: (Rotkreuz ZG) Investitionen in neue oder künftige Geschäftsfelder, wie etwa Scooter-Sharing oder selbstfahrende Fahrzeuge, haben auf das Jahresergebnis 2017 von Mobility gedrückt. Bei stabilen Erlösen erzielte Mobility markant weniger Gewinn. Der Umsatz stagnierte trotz einer deutlich höheren Kundenzahl beinahe. Die Nettoerlöse beliefen sich im abgelaufenen Jahr auf 76,2 Millionen Franken (+0,2 Prozent). Der Betriebsgewinn des Carsharing-Unternehmens auf Stufe Ebit sackte im Vorjahresvergleich um 60,5 Prozent auf noch 1,6 Millionen Franken ab. Der Reingewinn verminderte sich von 3,4 Millionen Franken auf 2,04 Millionen Franken. Das entspricht einem Minus von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Kundinnen und Kundinnen erhöhte sich auf rund 177'000.

METALL ZUG IM UMBAU: (Zug) Sonderaufwendungen und Strukturbereinigungen haben beim Industriekonzern Metall Zug das Ergebnis 2017 belastet. Das Betriebsergebnis sank um 44 Prozent auf 53 Millionen Franken. Dank eines verdreifachten Finanzergebnisses standen unter dem Strich dennoch 67,7 Millionen Franken Gewinn. Im Vorjahr hatte der Konzern allerdings noch 84,9 Millionen Franken Gewinn erwirtschaftet. Metall Zug befinde sich in einem Umwandlungsprozess, teilte das Unternehmen mit. Aufwendungen gab es demnach für die Digitalisierung der Produkte, die Erneuerung des Produktionsstandorts Zug, Restrukturierungen beim Sterilsationsgerätebauer Belimed und dem Ausbau beim Drahtverarbeiter Schleuniger.

QUICKLINE MIT UMSATZREKORD: (Biel) Der Kabelnetzverbund Quickline ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen und hat einen neuen Umsatzrekord aufgestellt. Wermutstropfen ist indes das Fernsehgeschäft, wo die Gruppe trotz dem Start einer neuen TV-Plattform und dem Sportsender MySports erneut Kunden verlor. Insgesamt sank die Zahl der Fernsehkunden um 6 Prozent auf 357'000, wie Quickline mitteilte. Der grösste des Teil des Rückgangs sei auf den Wechsel des Kabelnetzbetreibers EBL zur UPC zurückzuführen, sagte Quickline-Chef Nicolas Perrenoud. Ohne den Austritt von EBL hätte der vor allem im Mittelland tätige Verbund lediglich 2 Prozent der TV-Kunden eingebüsst. Das sei weniger als bei vielen anderen Kabelnetzbetreibern. Der Umsatz des Quickline-Verbundes aus 23 Kabelnetzbetreibern ist im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 276 Millionen Franken gestiegen. Das ist ein neuer Rekord.

LUXUSHOTELS FLORIEREN: (Zürich) Die 42 Schweizer 5-Sterne-Häuser der Vereinigung Swiss Deluxe Hotels haben 2017 deutlich vom Tourismus-Aufschwung profitiert. Mit 1,28 Millionen Logiernächten betteten knapp 10 Prozent mehr Gäste ihr müdes Haupt auf ein Kissen der Kette. Der Umsatz wuchs um 7,3 Prozent auf 1,56 Milliarden Franken. Wichtige Wachstumstreiber waren der Heimmarkt und die Gäste aus Deutschland, wie die Hotelvereinigung mitteilte. Auch die Anzahl Gäste aus Asien und den USA nahm zu. Mit einem Anteil von knapp 30 Prozent bildeten Schweizerinnen und Schweizer die wichtigste Gästegruppe. Dahinter finden sich die US-Amerikaner mit 11,8 Prozent.

DEUTSCHLAND-HANDEL: (Bern/Berlin) Deutschland ist und bleibt wichtigster Handelspartner in der Schweiz. 2017 stieg der Austausch aufgrund der aufgehellten Konjunkturlage und des abgeschwächten Frankens deutlich. Mit einem Exportmarktanteil von 18,7 Prozent und einem Importmarktanteil von 28,2 Prozent bleibt Deutschland wichtigster Export- und Beschaffungsmarkt für die Schweiz. Die Anteile blieben im Vergleich mit dem Vorjahr nahezu unverändert. Die Schweiz exportierte letztes Jahr 4 Prozent mehr ins nördliche Nachbarland, wie die Handelskammer Deutschland-Schweiz mitteilte. Das waren Güter und Dienstleistungen für 41,2 Milliarden Franken. Die Importe aus Deutschland wuchsen um 7,7 Prozent auf 52,3 Milliarden Franken.

BASELWORLD ERÖFFNET: (Basel) Bundesrätin Doris Leuthard hat in Basel die 101. Ausgabe der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld offiziell eröffnet. Die weltgrösste Messe der Branche ist arg geschrumpft. 2018 nehmen nur noch halb so viele Aussteller teil wie im Vorjahr. Von Basler Tambouren begleitet durchschnitt Leuthard um kurz nach zehn Uhr das Band für die Messe. Danach besichtigte sie in Begleitung von Polizisten die Ausstellungen in der Halle 1, wo die grössten Uhrenhersteller ihre Stände haben. Die Vorsteherin des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) hielt vor einigen Ausstellungsstücken inne.

WENIGER DEVISENKÄUFE: (Bern) Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im vergangenen Jahr weniger stark am Devisenmarkt eingegriffen, um gegen die Frankenstärke zu kämpfen. Sie kaufte Fremdwährungen in der Höhe von 48,2 Milliarden Franken. Das sind 18,9 Milliarden Franken weniger als noch 2016. Das geht aus dem SNB-Geschäftsbericht hervor. Bereits 2016 hatten die Devisenkäufe abgenommen, nachdem sie 2015 noch bei hohen 86,1 Milliarden Franken lagen. Insgesamt wuchs der Berg der gesamten Währungsreserven der SNB 2017 auf 791 Milliarden Franken an. Nebst den Käufen trug dazu auch der Erfolg auf den Anlagen bei. Mit den Fremdwährungskäufen sowie mit Negativzinsen stemmen sich die Währungshüter gegen die Aufwertung des Frankens. Devisenkäufe dürften dabei vor allem in der ersten Jahreshälfte zum Einsatz gekommen sein. Seither hat sich der Franken wieder abgeschwächt.

MEHR LOHN FÜR LONZA-CHEF: (Basel) Der Chemiekonzern Lonza bezahlt seinem Chef Richard Ridinger für 2017 über eine halbe Million mehr Lohn: Ridinger erhält 4,779 Millionen Franken, nach 4,252 Millionen im Vorjahr. Vor allem die kurzfristigen Boni erhöhen sich von 1,758 Millionen Franken auf 2,200 Millionen Franken, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Das Grundgehalt beläuft sich auf 1,055 Millionen Franken nach 1,005 Millionen Franken im Vorjahr. Die gesteckten Unternehmensziele, die massgeblich für die kurzfristigen Boni sind, wurden 2017 zu 200 Prozent erreicht, wie es im Geschäftsbericht heisst. Im Vorjahr waren es 174 Prozent. Die Ziele betreffen den sogenannten Kern-Betriebsgewinn (Ebit) sowie den Umsatz in Lokalwährungen und den operativen Cashflow.

MEHR GEWINN: (Genf) Die Genfer Privatbank Lombard Odier hat im vergangenen Jahr mehr Reingewinn erwirtschaftet. Unter dem Strich blieben 146 Millionen Franken, das sind 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Betriebsertrag kletterte um 6 Prozent auf 1,1 Milliarden Franken. Insgesamt stiegen die von der Privatbank verwalteten Kundenvermögen von 233 Milliarden auf 274 Milliarden Franken an. Dabei profitierte die Traditionsbank von den starken Märkten, wie sie am Donnerstag mitteilte.

AUSNAHMEN FÜR EU: (Washington) Der Handelsstreit zwischen den USA und der EU ist vorläufig entschärft. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer teilte am Donnerstag in Washington mit, dass die Europäische Union vorerst von den Strafzöllen auf Stahl und Aluminium befreit bleibt. Dadurch soll nach seinen Angaben die Zeit für weitere Verhandlungen mit den Europäern über die Handelsbeziehungen geschaffen werden. Lighthizer sagte bei einer Anhörung im US-Senat, Präsident Donald Trump habe die vorläufige Ausnahmeregelung für die EU wie auch weitere Länder genehmigt. Für Länder, mit denen die USA noch verhandelten, solle eine "Pause" hinsichtlich der Strafzölle gelten. Die neuen Tarife in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium treten am Freitag in Kraft.

NEUE ZÖLLE GEGEN CHINA: (Washington) US-Präsident Donald Trump beschliesst neue Zölle gegen China. China kündigte daraufhin an, auf mögliche US-Strafzölle auf eigene Produkte mit "angemessenen Massnahmen" zu reagieren. China werde nicht "untätig herumsitzen" und zulassen, dass die legitimen Rechte und Interessen des Landes verletzt würden, erklärte das chinesische Handelsministerium. Zuvor hatte das US-Präsidialamt die Pläne von Trump für neue Zölle gegen China angekündigt. Ziel sei es, den Diebstahl von Technologie aus den USA zu verhindern.

LEITZINS UNVERÄNDERT: (London) Die britische Notenbank hält die Leitzinsen konstant und zugleich die Tür für eine baldige Erhöhung offen. Sie hat entschieden, den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld bei 0,5 Prozent zu belassen. Die Entscheidung fiel mit sieben zu zwei Stimmen. Die Währungshüter Ian McCafferty und Michael Saunders sprachen sich überraschend für eine sofortige Anhebung aus. Viele Ökonomen rechnen nach den jüngsten Signalen der Bank of England (BoE) damit, dass sie im Mai die Zügel straffen wird. Die Währungshüter nährten diese Erwartung: Sie halten es für wahrscheinlich, dass auf absehbare Zeit eine "kontinuierliche Straffung" der Geldpolitik nötig sein wird, um die Inflation auf den Zielwert 2,0 Prozent zurückzuführen.

FLUGAUSFÄLLE BEI AUA: (Wien) Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines streicht aufgrund der heutigen Betriebsversammlung des fliegenden Personals doch mehr Flüge als ursprünglich angekündigt. Statt 70 fallen nun rund 150 von 380 Flügen aus. Da der Betriebsrat Bord die Mitarbeiter früher als geplant, und zwar bereits ab 5.30 Uhr eingeladen hat, habe die AUA gestern Abend und heute kurzfristig weitere 80 Flüge streichen müssen, begründete die Airline. Damit fallen rund 40 Prozent der Flüge aus. Laut AUA-Chef Kay Kratky sind über 12'000 Passagiere von den Streichungen betroffen, auch Reisende zwischen der Schweiz und Österreich. So fallen drei Flüge von Zürich nach Wien aus sowie zwei von Wien nach Zürich. Mehrere andere Flüge zwischen Zürich und Wien finden aber statt. Dazu wird eine von vier Verbindungen zwischen Wien und Genf gestrichen sowie eine von zwei zwischen Wien und Basel.

WIEDER SCHWARZ: (Düsseldorf) Der deutsche Energiekonzern EnBW schreibt nach den hohen Verlusten wieder schwarze Zahlen. Unter dem Strich stand im vergangenen Jahr ein Gewinn von 2,05 Milliarden Euro nach einem Verlust von 1,8 Milliarden im Jahr zuvor, wie der Versorger am Donnerstag mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei 2017 um neun Prozent auf 2,1 Milliarden Euro geklettert. Der deutsche Konzern profitierte unter anderem von Kostensenkungen und der Vollkonsolidierung der Ferngasgesellschaft VNG.

MILLIARDEN FÜR ENTWICKLUNG: (Friedrichshafen) Der deutsche Autozulieferer ZF will unter seinem neuen Chef Wolf-Henning Scheider im Rennen um neue Produkte für elektrische und autonome Fahrzeuge nicht nachlassen. Nach 2,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr wird ZF auch 2018 deutlich mehr als zwei Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung stecken. Der Stiftungskonzern gibt damit etwa so viel für neue Technologien und Produkte aus, wie er operativ verdient. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag im vergangenen Jahr mit 2,3 Milliarden Euro 100 Millionen Euro über dem Vorjahresstand. Der Umsatz des drittgrössten deutschen Zulieferers nach Bosch und Continental kletterte um 3,6 Prozent auf 36,4 Milliarden Euro.

DB MIT REKORD: (Berlin) Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr eine neue Rekordzahl an Passagieren befördert. Auf ganz Europa gesehen stieg die Fahrgastzahl um 5,3 Prozent auf 4,7 Milliarden, wie der Konzern. Die Zahl der Fahrgäste im Fernverkehr nahm um 3,2 Millionen auf 142 Millionen zu. Der Umsatz stieg um 5,2 Prozent auf 42,7 Milliarden Euro, der Gewinn um 6,8 Prozent auf 765 Millionen Euro. "Die erfreulichen Zahlen können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir bei Qualität und Pünktlichkeit nachlegen müssen", erklärte der Deutsche-Bahn-Chef Richard Lutz in Berlin.

EMISSIONEN AUF REKORDHOCH: (London) Der weltweite Wirtschaftsaufschwung hat die Schadstoffemissionen in Rekordhöhe getrieben. Im vergangenen Jahr stieg der Ausstoss von Kohlendioxid (CO2) im Zuge der wachsenden Energienachfrage rund um den Globus um 1,4 Prozent und erreichte mit 32,5 Milliarden Tonnen das höchste Niveau aller Zeiten. Das zeigen Daten der Internationalen Energieagentur (IEA). IEA-Chef Fatih Birol kritisierte die Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels als deutlich unzureichend. Die globale Energienachfrage nahm 2017 um 2,1 Prozent zu. Der Anstieg war mehr als doppelt so hoch wie im Schnitt der vergangenen Jahre. Er wurde laut IEA zu mehr als 70 Prozent von Öl, Erdgas und Kohle gedeckt, der Rest nahezu von erneuerbaren Energien.

(AWP)