CREDIT SUISSE LEGT ZU: (Zürich) Die Grossbank Credit Suisse hat 2018 den besten Jahresstart seit drei Jahren hingelegt. Möglich machten das die gut laufende Vermögensverwaltung sowie das Schweizer und das asiatische Geschäft. Neugelder flossen dem Institut so viele zu, wie seit sieben Jahren nicht mehr. Der Gewinn stieg im ersten Quartal um 16 Prozent auf 694 Millionen Franken, wie die zweitgrösste Schweizer Bank mitteilte. In der Kerndivision Vermögensverwaltung verzeichnete die CS einen Neugeldzufluss von 14,4 Milliarden Franken, ein Fünftel mehr als im ersten Quartal 2017. Am Ende des abgelaufenen Quartals beliefen sich die verwalteten Vermögen damit auf 776 Milliarden Franken, ein neuer Rekord und ein Anstieg um 9 Prozent im Jahresvergleich.

LICHT AM ENDE DES TUNNELS: (Bern) Das Gastgewerbe sieht nach schwierigen Jahren endlich Licht am Ende des Tunnels. Der Ausserhaus-Konsum stieg 2017 erstmals seit Jahren wieder an, nämlich um 5,6 Prozent auf 23,6 Milliarden Franken, wie der Verband GastroSuisse an seiner Jahresmedienkonferenz mitteilte. Zum Jubeln sei es aber zu früh. Es brauche einen nachhaltigeren Aufschwung. Letztmals sei ein Umsatz in dieser Höhe 2012 erreicht worden. Seither sei dieser Jahr für Jahr gesunken. Gegenüber 2010, dem besten Jahr für das Gastgewerbe überhaupt, liege der Umsatz des vergangenen Jahres immer noch um satte 9,6 Prozent tiefer. Ein ähnlich zwiespältiges Bild vermittelten Zahlen der Konjunkturforschungsstelle KOF. Laut diesen hat der Aufwärtstrend des letzten Jahres bereits im vierten Quartal 2017 wieder stagniert und der Umsatz im Gastgewerbe ist um 0,9 Prozent gesunken.

GUT UNTERWEGS: (Basel) Beim Spezialchemiekonzern Clariant legten Umsatz und Profitabilität im ersten Quartal deutlich zu. Der Umsatz stieg um 7 Prozent auf 1,722 Milliarden Franken. Der Betriebsgewinn (EBITDA) erreichte 268 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn erhöhte sich damit ebenfalls um 7 Prozent. Die entsprechende Marge betrug 15,6 Prozent und lag damit auf Höhe des Vorjahres. Weitere Gewinnzahlen legte Clariant für das erste Quartal nicht vor. Alle Bereiche hätten zu dieser Geschäftsentwicklung beigetragen. Sie sei hauptsächlich durch Volumenzuwächse zustande gekommen, lässt sich Clariant-Chef Hariolf Kottmann in der Medienmitteilung zitieren. Mit Blick auf die Ziele für 2018 befinde sich der Konzern auf Kurs.

ABGANG: (Zürich) Bei der Raiffeisenbank Schweiz kommt es zu einem weiteren Abgang im Verwaltungsrat. Er stehe nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung, bestätigte Franco Taisch einen Bericht des "Tages-Anzeigers". Nach zehnjähriger Tätigkeit als Verwaltungsrat und Mitglied des Prüf- und Risikoausschusses der Raiffeisen Gruppe entschied sich Franco Taisch auf eine letzte Amtsperiode zu verzichten. Taisch wolle sich auf seine unternehmerischen Engagements konzentrieren und daneben weiterhin als Titularprofessor an der Universität Luzern wirken. Letzten Monat hatte Raiffeisen-Präsident Rüegg-Stürm seinen sofortigen Rücktritt bekannt gegeben. Der ehemalige Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz befindet sich nach wie vor in Untersuchungshaft. Der Rechtsanwalt Taisch befand sich seit Mitte November im Ausstand und soll nicht mehr an den Verwaltungsratssitzungen teilgenommen haben.

THURELLA-KAUF KOMMT VORAN: (Zürich) Der Nahrungsmittelproduzent Orior ist beim Kauf des Ostschweizer Naturgetränke-Spezialisten Thurella einen Schritt weiter: Nach Ablauf der Angebotsfrist am Dienstag hält Orior 88,93 Prozent aller Namenaktion von Thurella. Orior wurden bislang 95'952 Namenaktien angedient, wie der Nahrungsmittelhersteller mitteilte. Das entspricht 68,02 Prozent aller Namenaktien, auf die sich das Angebot bezieht. Hinzu kommen die über Aktienkaufverträge von den Thurella-Hauptaktionären zu erwerbenden 265'375 Aktien sowie die durch Thurella oder ihren Tochtergesellschaften gehaltenen 920 Aktien. Zusammen ergibt dies 88,93 Prozent aller Thurella-Namenaktien. Die Nachfrist beginnt am (morgigen) Donnerstag und endet am 11. Mai 2018 um 16.00 Uhr. Sie kann indes verlängert werden. Die Auszahlung des Angebotspreises ist für den 17. Mai 2018 geplant.

TIEFERER DECKUNGSGRAD: (Zürich) Die Finanzierungslage der Schweizer Pensionskassen hat sich im ersten Quartal aufgrund einer Marktkorrektur leicht verschlechtert, wie die ZKB-Tochter Swisscanto in ihrem Pensionskassen-Monitor mitteilte. Bei den privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen sank der geschätzte vermögensgewichtete Deckungsgrad um 2,7 Prozentpunkte auf 111,1 Prozent. Insgesamt verfügten 95,9 Prozent der Kassen über einen Deckungsgrad von 100 Prozent und mehr. Aufgrund der Marktkorrektur leicht auf 4,2 Prozent erhöhte sich die Unterdeckung. Auch bei den öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen mit Vollkapitalisierung sank der Deckungsgrad im Durchschnitt und lag bei 104,1 Prozent. Hier lagen 84,5 Prozent der Einrichtungen "über dem Strich" von 100 Prozent. Eine Unterdeckung hatten 15,5 Prozent dieser Kassen.

MEHR AUSGESCHRIEBENE STELLEN: (Zürich) Positive Nachricht auf dem Arbeitsmarkt: Von März bis April sind in der Schweiz 1,2 Prozent mehr Stellen ausgeschrieben worden. Im Jahresvergleich betrug der Zuwachs gar über 23 Prozent, wie aus dem Job Index der Beratungsfirma Michael Page hervorgeht. Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen in der gesamten Deutschschweiz, auf die neun von zehn Stellenausschreibungen entfallen, wuchs um 1,6 Prozent. Am stärksten nahmen dabei die Ausschreibungen in der Region Zürich zu (+5,3 Prozent). Einen überdurchschnittlichen Anstieg von 4,2 Prozent verzeichnete auch die Region Mittelland (Bern, Freiburg, Jura, Neuenburg, Solothurn). In der Romandie gingen die ausgeschriebenen Stellen hingegen um 0,6 Prozent zurück. Besonders stark war der Rückgang dabei in der Region Genfersee, d.h. in den Kantonen Genf, Waadt und Wallis (-1,7 Prozent).

CHEFWECHSEL BEI ADUNO: (Zürich) Wechsel auf der Chefetage der Kreditkartengesellschaft Aduno: Der bisherige Konzernchef Martin Huldi tritt per sofort zurück. Finanzchef Conrad Auerbach wird CEO ad interim. Auerbach übernimmt die Aufgabe bis zur Wahl eines definitiven Nachfolgers von Huldi, wie Aduno mitteilte. Der Abgang von Huldi erfolge auf persönlichen Wunsch und stehe in keinem Zusammenhang mit dem laufenden Strafverfahren der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich, betonte die im Kreditkarten-, Leasing- und Kleinkreditgeschäft tätige Gruppe. Aduno hatte im vergangenen Dezember eine Anzeige gegen ihren früheren Verwaltungsratspräsidenten und ehemaligen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz eingereicht. Vincenz sitzt seit Anfang März in Untersuchungshaft.

ÜBERNAHME: (Basel) Der Fleischverarbeiter Bell baut das Convenience-Geschäft weiter aus. Der zum Konzern gehörende Salat-Anbieter Eisberg hat das Waadtländer Unternehmen Sylvain & CO SA geschluckt. Sämtliche 180 Mitarbeitende seien übernommen worden, teilte Bell mit. Sylvain & CO mit Sitz in Essert-sous-Champvent VD und einem Jahresumsatz von gegen 40 Millionen Franken werde rückwirkend per 1. Januar übernommen. Über den Kaufpreis wurde den Angaben zufolge Stillschweigen vereinbart. Mit der Übernahme erweitere Eisberg die in der Schweiz zunehmend an die Grenzen stossenden Produktionskapazitäten. Zudem baue das Unternehmen damit seine Stellung in der Westschweiz aus. Für die Firma und die Marke Sylvain & CO bedeute die Übernahme die Sicherung ihrer Zukunft.

STARKER JAHRESAUFTAKT: (Chicago) Der weltgrösste Flugzeugbauer Boeing hat nach einem überraschend starken Jahresauftakt seine Gewinnziele erhöht. Die hohe Nachfrage nach Passagierjets und geringere Steuern liessen den Überschuss im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreswert um 57 Prozent auf fast 2,5 Milliarden Dollar steigen. Der Umsatz legte um sechs Prozent auf 23,4 Milliarden Dollar zu, wie der Airbus-Rivale bekannt gab. Boeing-Chef Dennis Muilenburg hob die Gewinnprognose kräftig an und peilt für das laufende Jahr jetzt ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 14,30 bis 14,50 Dollar an. Das sind jeweils 50 Cent mehr als im Januar in Aussicht gestellt wurden. Im Gesamtjahr sollen 810 bis 815 Passagier- und Frachtmaschinen ausgeliefert werden. Damit würde Boeing seine Stellung als weltgrösster Flugzeugbauer knapp vor Airbus behaupten.

MEHR NUTZER: (San Francisco) Der bis vor kurzem chronisch verlustreiche Kurznachrichtendienst Twitter hat sich im zweiten Quartal in Folge in den schwarzen Zahlen gehalten - und die Anleger sind begeistert. Die Twitter-Aktie sprang vorbörslich um mehr als sechs Prozent hoch. Dazu trug auch bei, dass Twitter nun einen spürbaren Zuwachs bei der Nutzerzahl verbuchen konnte. Mindestens einmal im Monat waren 336 Millionen Nutzer aktiv - in den vorherigen drei Monaten hatte die Zahl noch bei 330 Millionen stagniert. Twitter steigerte den Umsatz im ersten Quartal im Jahresvergleich um gut ein Fünftel auf 665 Millionen Dollar. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 61 Millionen Dollar übrig, nach einem Fehlbetrag von rund 61,6 Millionen ein Jahr zuvor.

PORSCHE BREMST: Der Autobauer Porsche will nach der Diesel-Razzia in der vergangenen Woche verhindern, dass Ermittler die sichergestellten Unterlagen sichten. Das sagte ein Sprecher der Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Porsche habe gegen die vorläufige Sicherstellung zur Sichtung vollumfänglich Widerspruch eingelegt. Demnach muss in einem nächsten Schritt das Amtsgericht entscheiden, ob die Staatsanwaltschaft die Unterlagen auf belastendes Material hin durchsuchen darf oder nicht. Im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre hatten Einsatzkräfte vor gut einer Woche mehrere Porsche-Standorte durchsucht, darunter die Zentrale in Stuttgart und das Entwicklungszentrum in Weissach. H

TECHNISCHE FORTSCHRITTE: (Stuttgart) Der Autozulieferer Bosch hat einen "entscheidenden Durchbruch" in der Diesel-Technik verkündet, der nach Angaben des Unternehmens den Ausstoss von gesundheitsschädlichen Stickoxiden drastisch senken soll. Bosch hat demnach die bestehenden Abgasreinigungssysteme moderner Dieselfahrzeuge verfeinert und kann nun Testwagen präsentieren, die nur 13 Milligramm Stickoxid pro Kilometer ausstossen. Gesetzlicher Grenzwert ab 2020 sind 120 Milligramm. Abgesehen davon blickt Denners Unternehmen aber eher vorsichtig in die Zukunft. Nach einem Rekordwachstum beim Umsatz im vergangenen Jahr will der Konzern dieses Jahr nur zwischen zwei und drei Prozent zulegen. 2017 setzte Bosch insgesamt 78,1 Milliarden Euro um - ein Plus von 6,8 Prozent. Besonderen Anteil daran hatte der Auto-Bereich, in dem Bosch 47,4 Milliarden Euro erwirtschaftete, ein Plus von 7,8 Prozent.

SCHUTZ IM MAILVERKEHR: (Mountain View) Google führt in seinem E-Mail-Dienst GMail neue Sicherheitsfunktionen auch mit Blick auf die Nöte von Geschäftskunden in Zeiten ausufernder Hacker-Angriffe ein. So wird es im neu eingeführten "Vertraulich"-Modus möglich sein, Mails mit einem Verfallsdatum zu versehen oder sie nachträglich zu widerrufen. Der Zugang auch zu einzelnen Nachrichten kann mit zusätzlicher Authentifizierung per SMS geschützt werden. Ausserdem wird man die Optionen zum Weiterleiten, Drucken oder Herunterladen von E-Mails blockieren können, um eine absichtliche oder versehentliche Weiterverbreitung zu vermeiden.

BESSERE VERSION: (New York) Der Streamingdienst Spotify baut sein Gratisangebot aus und setzt damit der harten Konkurrenz etwas entgegen: Nutzer der kostenlosen Variante können künftig einzelne Lieder aus 15 personalisierten Playlists direkt abspielen und so oft hören, wie sie wollen. Bislang konnten Gratisnutzer auf dem Smartphone nur per Zufallsmodus Musik hören. Nun können sie die Playlists auch mitgestalten, wie das schwedische Unternehmen mitteilte. Ausserdem kündigte Spotify an, dass die neue Version bis zu 75 Prozent weniger Datenvolumen zieht - damit kommt der Dienst Handynutzern mit begrenzten Datenpaketen entgegen. Die kostenlose Version des Streamingdienstes wird indes weiterhin anders als die kostenpflichtige durch Werbung unterbrochen. Nutzer können die Lieder auch weiterhin nicht speichern.

WENIGER BÜROKRATIE: (Brüssel) Firmen sollen nach dem Willen der EU-Kommission künftig europaweit einfacher ihren Sitz verlagern oder sich aufspalten können. Einen entsprechenden Gesetzesvorschlag legte die Brüsseler Behörde am Mittwoch vor. Demnach existieren derzeit in den EU-Staaten unterschiedliche Regeln, die dies erschweren. Nach Schätzungen der Behörde könnten Firmen damit in den kommenden fünf Jahren insgesamt bis zu 280 Millionen Euro sparen. Bevor sie ihren Sitz verlagern könnten, müssten Firmen jedoch einige Bedingungen erfüllen, sagte EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans. Sie müssten ihren Angestellten, Gläubigern und Teilhabern die Auswirkungen der Verlagerung transparent darlegen.

WÄHRUNGSEFFEKTE BELASTEN: (London) Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) hat im ersten Quartal die Folgen des gestiegenen Pfunds zu spüren bekommen. Die Währungseffekte brockten dem Unternehmen einen Rückgang des Umsatzes um zwei Prozent auf 7,2 Milliarden Pfund (9,8 Milliarden Franken) ein, wie GSK mitteilte. Der bereinigte Betriebsgewinn sank um drei Prozent auf 1,9 Milliarden Pfund (2,6 Milliarden Franken). GSK-Chefin Emma Walmsley warb zudem für die Entscheidung, das bisher mit Novartis betriebene Gemeinschaftsunternehmen für rezeptfreie Medikamente komplett zu übernehmen. Das Unternehmen mit Marken wie dem Muskel- und Gelenkgel Voltaren oder Otrivin-Nasenspray werde GSK Geld in die Kassen spülen, das für den geplanten Ausbau des Pharmageschäfts und für Entwicklung und Forschung verwendet werden könne.

WENIGER KOSTEN: (London) Der Sparkurs der britischen Grossbank Lloyds zahlt sich weiter aus. Im ersten Quartal hat das auf den Heimatmarkt fokussierte Kreditinstitut seinen Gewinn deutlich gesteigert. Die Nettoerträge - die Einnahmen der Bank - stiegen von Januar bis März um 4 Prozent auf 4,3 Milliarden Pfund (rund 5,9 Milliarden Franken). Lloyds ist stark im Hypothekengeschäft aktiv. Operativ verdiente die Bank 2,0 Milliarden Pfund, 6 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die Kosten gingen im ersten Quartal um 5 Prozent zurück. Unterm Strich lag der Gewinn mit gut 1,1 Milliarden Pfund gar 29 Prozent höher. Dieser Sprung lag in erster Linie daran, dass die Bank im Vorjahreszeitraum Schadenersatz im Zusammenhang mit dem Verkauf von unnützen Restschuldversicherungen zahlen musste.

WENIGER ARBEITSLOSE: (Paris) Der Konjunkturaufschwung lässt die Zahl der Arbeitslosen in Frankreich weiter sinken. Sie verringerte sich im ersten Quartal um 33'300 auf 3,44 Millionen. Dies entspricht einem Rückgang zum Vorquartal um 1,0 Prozent, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Der vor knapp einem Jahr ins Amt gewählte Präsident Emmanuel Macron hat Reformen eingeleitet, die laut Forschern mit zur Besserung der Lage in dem lange Zeit von Massenarbeitslosigkeit gebeutelten Land beigetragen haben. Die nach Deutschland zweitgrösste Volkswirtschaft der Euro-Zone befindet sich in einer Phase wirtschaftlicher Erholung: Das Bruttoinlandprodukt legte Ende 2017 um 0,7 Prozent zu.

ZINSERHÖHUNG: (Istanbul) Die türkische Zentralbank hat angesichts des anhaltenden Verfalls der Lira einen wichtigen Zinssatz angehoben. Wie die Zentralbank auf ihrer Website mitteilte, wurde der Satz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte um 75 Basispunkte von 12,75 auf 13,50 Prozent angehoben. Ökonomen hatten eine Erhöhung um 50 Basispunkte erwartet. Die türkische Lira stieg nach der Entscheidung um 0,7 Prozent auf 4,09 zum Dollar. Trotz der Unabhängigkeit der Zentralbank drängt Präsident Recep Tayyip Erdogan sie regelmässig dazu, nicht die Leitzinsen zu erhöhen. Eine Erhöhung der Zinsen gilt als wichtiges Mittel, um die Währung zu stabilisieren, doch fürchtet Erdogan in diesem Fall einen Einbruch des Wachstums. Bei ihren Sitzungen im Januar und im März liess die Zentralbank alle Zinssätze unverändert.

PRIVATISIERUNGEN: (Riad) Saudi-Arabien plant, mit seinem Privatisierungsprogramm bis 2020 bis zu elf Milliarden Dollar einzunehmen. Es sollen bis 12'000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, wie aus einem von der amtlichen Nachrichtenagentur veröffentlichten Dokument hervorgeht. Saudi-Arabien will sich im grossen Stil von Unternehmensbeteiligungen trennen und damit seine Abhängigkeit von Einnahmen aus dem Ölexport verringern. "Vision 2030" soll insgesamt rund 300 Milliarden Dollar in die Staatskasse spülen, davon 200 Milliarden durch Privatisierungen unter anderem der Post, von Häfen und Energie-Unternehmen. Zudem will die Regierung in Riad fünf Prozent des Ölkonzerns Saudi Aramco an die Börse bringen und damit weitere 100 Milliarden Dollar einnehmen.

(AWP)