Das Unternehmen hat im zweiten Quartal einen 9 Prozent höheren Umsatz von 236,0 Millionen US-Dollar erzielt, wie es am Mittwochabend mitteilte.

"Die Coronakrise hat die strukturellen Trends verstärkt, die die Banken dazu bringen, ihre IT-Systeme aufzurüsten", sagte CEO Max Chuard gegenüber AWP. Darüber hinaus seien viele neue Akteure im Finanzsektor entstanden, etwa Fintechs oder Neo-Banken. Diese suchten nach Technologien für eine cloudbasierte IT-Architektur.

Cloud-Produkte gefragt

Daher stiegen vor allem die Verkäufe im Bereich Software-Abos in der Cloud, die im Fachjargon "Software as a Service SaaS" genannt werden. Sie schossen um 27 Prozent in die Höhe und steuern nun rund ein Achtel zum Umsatz bei.

Das restliche Lizenzengeschäft zeigte mit +15 Prozent jedoch ebenfalls eine positive Entwicklung. Laut CFO Takis Spiliopoulos findet denn auch derzeit keine Kannibalisierung zwischen diesen beiden Bereichen statt.

Alle Regionen hätten im Lizenzengeschäft zweistelliges Wachstum gezeigt, wurde betont. Besonders gut seien die Geschäfte in den USA gelaufen, aber Europa erhole sich nun ebenfalls. "Wir erwarten in dieser Region starke Verkaufszahlen in den kommenden Quartalen", so der CEO.

Mit Servicedienstleistungen (+5%) und Wartung (+4%) nahm die Gesellschaft ebenfalls mehr ein.

Gewinn nimmt zu

In der Folge nahm auch die Profitabilität zu. Der EBIT kam bei 85,4 Millionen zu liegen, was einem Plus von 13 Prozent entspricht. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 36,2 von 35,2 Prozent.

Unter dem Strich steht ein Gewinn pro Aktie von 0,89 Dollar (+11%). Mit den Zahlen hat die Gruppe die Erwartungen beim Umsatz erfüllt und bei den Gewinnzahlen übertroffen.

Das Ende der Fahnenstange ist in Sachen Profitabilität aber noch nicht erreicht. Bekanntlich peilt das Unternehmen eine EBIT-Marge von gut 40 Prozent im Jahr 2025 an.

Guidance bestätigt

Für den weiteren Verlauf des Jahres ist das Unternehmen dank einer guten Pipeline optimistisch. "Wir erwarten in der zweiten Jahreshälfte starkes Wachstum", so der CEO. Für das Software-Abo-Geschäft in der Cloud ist die Gesellschaft nun sogar noch etwas optimistischer und hat das Wachstumsziel etwas angehoben.

Insgesamt rechnet die Gesellschaft für 2021 aber nach wie vor mit einem Umsatzwachstum von 8 bis 10 Prozent und erwartet beim EBIT weiterhin ein Plus von 12 bis 14 Prozent (zu konstanten Währungen). Damit soll der EBIT in einer Spanne von 362 bis 369 Millionen Dollar zu liegen kommen.

Keine Sorgen macht sich das Management wegen der Corona-Mutationen. Die Banken hätten sich angepasst. Es seien daher auch keine Folgen auf potenzielle Deals zu erwarten, hiess es.

Auch die kürzlich angekündigte Technologiepartnerschaft mit Huawei ist laut den Temenos-Chefs keine Gefahr für das Geschäft. Auf die Frage, ob ein Partner wie Huawei der Entwicklung der Kundenbeziehungen etwa in den USA abträglich sein könnte, zeigte sich der Temenos-Chef auf jeden Fall gelassen. "Wir haben eine sehr grosse Anzahl von Partnern", sagte er und verwies auf Technologie-Giganten wie Microsoft für den US-Markt.

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(AWP)