VW-Personalvorstand Gunnar Kilian stellte im dpa-Interview klar: "Ausschlaggebend wird bei der Wahl des Standortes das Kriterium der Wirtschaftlichkeit sein." Es gebe aber mehrere Punkte, die für eine Ansiedlung an der Zentrale sprächen. "Der grosse Vorteil dieser Lösung liegt in der Effizienz. So belasten wir nicht die Produktionsanläufe neuer Autos im Stammwerk durch umfangreiche Umbauarbeiten und können es gleichzeitig nach dem Vorbild der neuen Fabrik umrüsten."

Eine endgültige Entscheidung soll noch im laufenden ersten Quartal fallen. Grundsätzlich gab der Volkswagen -Aufsichtsrat Trinity - ein vollelektrisches, stark vernetztes Modell auf neuer Plattform - ab 2026 bereits frei. Als Vorbild gelten die "Gigafactories" von Tesla . Bezogen auf die aktuellen Äusserungen könnte etwa der Wolfsburger Stadtteil Warmenau im Norden des heutigen Areals gute Chancen haben. Das Hauptwerk Wolfsburg soll parallel dazu für weitere E- und Verbrenner-Autos geöffnet und später grundlegend umgerüstet werden.

In der Betriebsversammlung bilanzierte Cavallo auch die schwierige Lage am VW-Stammsitz während des vergangenen Jahres. Die Chipkrise habe dazu geführt, dass 330 000 Autos nicht gebaut werden konnten, vor allem beim Golf und Tiguan. Deshalb will das Unternehmen bald die meisten Nachtschichten in Wolfsburg streichen. Die Beschäftigten könnten nichts für Versäumnisse in der Halbleiterbeschaffung, so Cavallo - sie hätten daher Anspruch auf einen Ausgleich für wegfallende Nachtzuschläge. Die weniger als 400 000 noch gefertigten Wagen bedeuteten 2021 eine Stückzahl wie zuletzt im Jahr 1958./jap/DP/mis

(AWP)