Unter dem Strich verdiente die grösste Schweizer Bank im Sommerquartal 2,28 Milliarden US-Dollar - 9 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal, wie aus einer Mitteilung vom Dienstag hervorgeht. Im Vorjahresquartal wie auch im Vorquartal hatte die Bank knapp über 2 Milliarden eingenommen. Die Rendite auf dem harten Kernkapital (RoCET1) - an dieser Kennzahl misst die Bank ihre Profitabilität - hat sich im Berichtsquartal im Vergleich zum Vorquartal nochmals verbessert auf 20,8 Prozent.

Vor Steuern erzielte die UBS einen Gewinn von 2,87 Milliarden Dollar, was einem Plus von 11 Prozent entspricht. Zugute kamen hier auch Auflösungen von Wertberichtigungen für Kreditrisiken in Höhe von 14 Millionen. Ausserdem profitierte die UBS nun vom Verkauf des Vermögensverwaltungsgeschäfts in Österreich (100 Mio). Im Vorjahr hatten derweil der Verkauf der Fondsvertriebsplattform Clearstream an die Deutsche Börse (571 Mio) und weitere Veräusserungen ausserordentliche Gewinne in die Kassen gespült.

Leicht rückläufige Kosten

Trotz der starken Vergleichsbasis: Es war das beste Quartal seit dem ersten Quartal 2015 und das beste "dritte Quartal" - also auf das normalerweise schwächere Sommerquartal bezogen - seit 2007. Die Schätzungen von Analysten gemäss AWP-Konsens wurden auf allen Stufen übertroffen, auf Gewinnstufe um mehr als ein Drittel.

Treiber für das Ergebnis war laut UBS ein Mix aus dem günstigem Marktumfeld sowie eine Fokussierung bei den Produkten und Dienstleistungen: "Trotz der zuletzt beobachteten Unsicherheit präsentierten sich Markt und wirtschaftliches Umfeld im dritten Quartal weitgehend positiv", liess sich CEO Ralph Hamers in der Mitteilung zitieren. Und man habe "enorme Fortschritte dabei erzielt, die Kunden noch stärker in den Mittelpunkt zu rücken". Neue Anlagechancen und individuell an den Kunden ausgerichtete Angebote seien entwickelt worden.

Die Erträge in den Monaten Juli bis September stiegen zum Vorjahr um rund 2 Prozent und erreichten 9,13 Milliarden Dollar. Da die Kosten jedoch leicht rückläufig waren (-1%), hat sich das Verhältnis von Kosten zu Erträgen - die für Banken wichtige Cost-/Income-Ratio - auf 68,7 Prozent verbessert, was klar unter der UBS-eigenen Zielgrösse liegt.

Starke Vermögensverwaltung

Auch die Kapitalquoten legten weiter zu und lagen über dem jeweiligen Zielkorridor. Entsprechend schreiten auch die Aktienrückkäufe voran: Nachdem in den ersten neun Monaten 2021 eigene Aktien im Wert von 2,0 Milliarden Dollar zurückgekauft wurden, sollen es im vierten Quartal weitere 0,6 Milliarden werden.

Wichtig für die Bank sind auch die neuen Kundengelder, sind sie doch das Fundament für zukünftige Erträge und Gewinne. Die UBS - als weltgrösste Vermögensverwaltungsbank - zog in ihrer Kernsparte "Global Wealth Management" (GWM) gebührengenerierende Neugelder in der Höhe von 19 Milliarden Dollar an. Konzernstufe verwaltete sie damit Ende September 4432 Milliarden an Kundengeldern.

Hamers sprach von einem weiteren starken Quartal in allen Unternehmensbereichen und Regionen. In dem Kerngeschäft GWM stieg der Vorsteuergewinn in allen Regionen zweistellig. Insgesamt verdiente die Division vor Steuern 1,51 Milliarden (+43%). Angetrieben von einem florierenden Geschäft bei der Beratung von Übernahmen und Fusionen sowie einem starken Aktienhandel machte die Investment Bank derweil einen Vorsteuergewinn von 837 Millionen (+32%).

Wichtig für die Bank ist nicht zuletzt auch das Schweizer Geschäft: Im hiesigen Personal & Corporate Banking stieg der Gewinn vor Steuern auf 478 Millionen (43%) an. Die UBS profitierte hier u.a. davon, dass die Kunden wegen Lockerungen der coronabedingten Beschränkungen wieder mehr für Reisen und Freizeit ausgaben und so mehr Gebühren aus Kreditkarten- und Devisentransaktionen eingenommen wurden.

Einzig das Asset Management machte mit 214 Millionen (VJ 739 Mio) deutlich weniger Gewinn, was allerdings dem bereits erwähnten Sonderfaktor im Vorjahr geschuldet ist (Clearstream).

Vorsichtiger Ausblick

Mit Blick auf das aktuelle Geschäftsumfeld hiess es, dass die Erträge im vierten Quartal 2021 von saisonalen Faktoren beeinflusst sein dürften - etwa eine geringe Kundenaktivität im Vergleich zum aussergewöhnlich starken dritten Quartal.

Wie bereits bekannt, will die UBS in der Zukunft die Digitalisierung weiter vorantreiben. "Es gibt noch so viel mehr, was wir tun können und müssen", sagte Hamers dazu. Etwa in den USA sieht die Bank grosse Chancen zu wachsen. Geplant sei ein "skalierbarer" digitaler Beratungsansatz für vermögende Kunden. So soll etwa Fernberatung über das Telefon möglich sein. Details will das Management am Strategie-Update am kommenden 1. Februar - zusammen mit den Jahreszahlen 2021 - präsentieren.

Wichtiges Thema ist auch "Nachhaltigkeit". Nachhaltigkeitsorientierte Anlagen und "Impact"-Investments haben laut UBS im bisherigen Jahresverlauf um 63 Prozent zugelegt und belaufen sich mittlerweile auf 207 Milliarden Dollar.

ys/uh

(AWP)