Laut den am Montag vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) veröffentlichten Zahlen waren Ende Februar 167'953 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) als arbeitslos gemeldet. Das sind 1'800 weniger als im Januar. Ökonomen hatten mit einem Anstieg gerechnet.

In der Bauwirtschaft sei früh ein gewisser saisonaler Effekt zu beobachten gewesen. Zudem seien die Arbeitslosenzahlen in den von den Corona-Einschränkungen am stärksten betroffenen Branchen nicht so deutlich wie befürchtet angestiegen, beschrieb Boris Zürcher die Entwicklungen am Arbeitsmarkt.

Auf dem Bau fiel die Zahl der als arbeitslos gemeldeten Personen im Februar um 1350 Personen. Wird das Wetter wärmer, nimmt der Betrieb auf den Baustellen in der Regel zu. Und im Gastgewerbe und Detailhandel zogen die Arbeitslosenzahlen mit 383 beziehungsweise 378 nur moderat an.

Im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Arbeitslosigkeit aber auf einem hohen Niveau. Im Februar 2020 kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie waren nämlich 50'131 Personen weniger bei den RAV registriert als zuletzt.

Arbeitslosenquote sinkt

Ein leichter Rückgang stellte sich im Berichtsmonat auch bei der Arbeitslosenquote ein: Sie ging zum Vormonat auf 3,6 von 3,7 Prozent zurück. Vor einem Jahr lag sie noch auf tiefen 2,5 Prozent. Um saisonale Schwankungen und Faktoren bereinigt rückte die Quote aber auf 3,6 von 3,5 Prozent vor.

Gesunken ist die Arbeitslosenquote bei den Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren, und zwar auf 3,3 von 3,4 Prozent. Bei der zahlenmässig grössten Gruppe der 25 bis 49-Jährigen wie auch den 50 bis 64-Jährigen blieben die Werte mit 3,9 und 3,5 Prozent unverändert.

Zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit, wohl auch dank der Entwicklung auf dem Bau, kam es bei den Beschäftigten mit ausländischem Pass. Da sank die Quote um 0,1 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent. Jene der Schweizerinnen und Schweizer blieb bei 2,5 Prozent stabil.

Im Februar waren zudem bei den RAV mit 259'735 knapp 1'800 Stellensuchende weniger registriert. Demgegenüber erhöhte sich die bei den Ämtern gemeldeten offenen Stellen um 5'737 auf 38'678.

Keine Kündigungswelle in Sicht

Bislang sei die Schweiz trotz Krise von einer Kündigungswelle verschont geblieben, betonte Zürcher. "Wir sehen weder eine Konkurswelle noch ist eine Zunahme von Massenentlassungen zu beobachten." Für Stabilität sorge die Kurzarbeit.

Laut aktuellsten Daten erhielten im Dezember 293'678 Personen Kurzarbeitsentschädigung. Das ist verglichen mit November ein Rückgang von 2'914.

Boris Zürcher geht davon aus, dass die Zahlen zur Kurzarbeit im Januar und Februar ansteigen dürften, besonders in der Gastrobranche und im Detailhandel. Ein Hinweis darauf geben die im Februar für rund 835'000 Personen bewilligten Anträge auf Kurzarbeit.

Die Lage sei aber bei weitem nicht so angespannt wie noch während des ersten Corona-Lockdowns im April des letzten Jahres, sagte Zürcher. Damals waren für 1,3 Millionen Personen respektive einen Viertel der Beschäftigten in der Schweiz Kurzarbeitsgelder geflossen.

Insgesamt habe der Bund von Januar 2020 bis im Februar 2021 zehn Milliarden Franken für die Kurzarbeit in die Hand genommen, ergänzte Zürcher.

mk/yr

(AWP)