Elliott will unter anderem einen Börsengang der Festnetzsparte des ehemaligen Staatsmonopolisten erreichen, statt nur wie bisher angedacht eine rechtliche Abspaltung. Zudem soll Verwaltungsratschef Arnaud de Puyfontaine - auch Vorstandschef von Vivendi - sowie fünf weitere von den Franzosen gestützte Mitglieder des Gremiums auf der Hauptversammlung am 24. April das Feld räumen, wenn es nach Singer geht. Vivendi teilte mit, es sei nicht sicher, ob Singers Plan Wert für die Aktionäre von Telecom Italia schaffe. Die Franzosen wollen nach eigenem Bekunden aber unvoreingenommen bleiben.

Singers Hedgefonds Elliott ist nach eigenen Angaben mit mehr als fünf Prozent bei den Römern eingestiegen. Ob Singer in dem Machtkampf Erfolg hat, ist fraglich: Der französische Medienkonzern besitzt 24 Prozent der Anteile, die italienische Börsenaufsicht konstatierte zuletzt, Vivendi kontrolliere Telecom Italia de facto.

Bei den restlichen Aktionären könnte Singers Botschaft aber auf fruchtbaren Boden fallen. Wegen des zuletzt starken Kursverlusts war der Einstieg für den umtriebigen Investor denn wohl auch attraktiv. Der Aktienkurs war seit einem Zwischenhoch im November 2015 um mehr als 40 Prozent gefallen und damit deutlich stärker als der Branchenindex. Nach Singers Einstieg ging es zuletzt wieder etwas nach oben auf rund 80 Cent. Singer ist dafür bekannt, mit vergleichsweise geringen Anteilen einen hohen Einfluss auf die Geschäftspolitik ausüben zu wollen./men/stw/jha/

(AWP)