In den beiden letzten Quartalen des vergangenen Jahres war die Wirtschaft noch um jeweils mehr als zwei Prozent gewachsen, im gesamten Vorjahr um 5,1 Prozent. Die für 2022 erhoffte weitere kräftige Erholung von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie dürfte sich damit mindestens bis 2023 verzögern. Die Sparkassenstiftung (Funcas) hatte ihre Vorhersage für das laufende Jahr Ende März bereits von 6,8 auf 4,6 Prozent gesenkt.
Vor allem die stark gestiegenen Energiekosten infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, die die Inflationsrate im März auf 9,8 Prozent und im April auf 8,4 Prozent in die Höhe schnellen liessen, hätten die Kaufkraft der Bürger beschnitten, schrieb die Zeitung "El País". Zudem habe die Omikron-Welle die Wirtschaft zum Jahresbeginn noch geschwächt und ein Streik von Lastwagenfahrern zeitweise zu Versorgungsengpässen geführt.
Die negative Entwicklung wirkt sich auch am Arbeitsmarkt auf. Erstmals seit längerem nahm die Zahl der Arbeitslosen wieder zu und stieg im ersten Quartal um 70'000, die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 13,65 Prozent./ro/DP/jsl
(AWP)