Es gehe nun darum, je nach Marktumfeld Akzente zu setzen. So sei im Moment die Nachfrage von in der Schweiz ansässigen Privatkunden und Institutionellen Kunden sehr gross. Hier etwa sei angesichts der herrschenden geopolitischen Unsicherheit hohes Wachstum zu erwarten.

Er will aber nicht einfach die Ära von Herbert Scheidt, seines langjährigen Vorgängers, fortschreiben. "Ich habe die eine oder andere Vorstellung, aber mir noch nichts Konkretes vorgenommen", sagte er. Es sei schwierig, das von aussen zu tun, man kenne das Unternehmen und die Menschen ja noch nicht.

Zu einem Punkt wurde er aber bereits etwas konkreter. Im Rahmen der Zukunftsambition "Lighthouse" habe man für die kommenden acht Jahre definiert, dass Vontobel das Geschäft in Asien, in den USA, sowie das Privatkunden- und Digitalgeschäft ausbauen wolle.

"Doch angesichts der geopolitischen Ereignisse dürften wir China nicht so in den Vordergrund stellen, wie wir das ursprünglich vorhatten, so Utermann. Der Fokus werde eher auf die USA und UK oder vielleicht auf dem Bereich Privatmärkte liegen.

Neue Arbeitsmodelle sind vielschichtiges Problem

Auf die Frage, wo sonst der Schuh drücke, sagte Utermann: "Ich habe bislang kein 'Painpoints' ausmachen können, ausser beim Thema hybrides Arbeiten." Nach der Pandemie seien viele Unternehmen zu neuen Arbeitsmodellen übergegangen. Die Fragen, die das aufwerfe, seien noch nicht zufriedenstellend beantwortet.

Es sei jedenfalls ein vielschichtiges Problem. So gebe es rechtliche Fragen, es gehe um IT-Ausstattung, die Art der Zusammenarbeit, um Generationenkonflikte und Fragen der Fairness. Denn alle hätten unterschiedliche Voraussetzungen.

"Wie kriegt man es hin, dass es für alle funktioniert?", fragt sich der Präsident. Denn im Wettbewerb um die besten Talente könne man nur gewinnen, wenn man die richtigen Antworten auf diese Fragen habe. "Sonst gehen die Leute anderswohin."

uh/ra

(AWP)