"Angesichts der umfassenden Untersuchung der Dieselthematik ist nicht damit zu rechnen, dass sich aus laufenden Verfahren neue Erkenntnisse ergeben", argumentierte Hofmann. "Daher sind Aufsichtsrat und Vorstand überzeugt, dass es im Interesse von Volkswagen ist, die Vergleichsvereinbarungen zum jetzigen Zeitpunkt abzuschliessen." Die aus Beiträgen von Haftpflichtversicherern und persönlichen Beiträgen der ehemaligen Manager bestehende Gesamtsumme beläuft sich auf gut 288 Millionen Euro. Winterkorn selbst zahlt 11,2 Millionen Euro, Ex-Audi-Chef und -Konzernvorstand Rupert Stadler 4,1 Millionen Euro.

"Zwar übersteigt der durch die Dieselthematik entstandene Gesamtschaden von über 32 Milliarden Euro die Beiträge deutlich", so Hofmann. "Dieser Schaden ist aber nur zu einem vergleichsweise geringen Teil Herrn Winterkorn und Herrn Stadler zuzurechnen."

Auch politisch ist der Vergleich umstritten. So kritisierten ihn die Grünen in Niedersachsen als Vorfestlegung, ehe die Rolle der Manager juristisch geklärt sei. Das Land ist zweitgrösster VW-Aktionär. Mitte September beginnt vor dem Landgericht Braunschweig der Diesel-Betrugsprozess gegen Winterkorn und weitere Ex-Führungskräfte.

Der US-Versicherer Berkshire Hathaway aus dem Firmenkonglomerat von US-Starinvestor Warren Buffett will sich laut Angaben von Hofmann nicht an dem Vergleich beteiligen. "Der Aufsichtsrat hat deswegen den Auftrag erteilt, rechtliche Schritte gegen Berkshire Hathaway einzuleiten", sagte Hofmann./jap/DP/men

(AWP)