Mit der Fusion entstehe eines der grössten Gebäudetechnik-Unternehmen der Schweiz mit einem breiten Angebot im Grosshandel von Produkten, Komponenten und Zubehör, im Systemgeschäft sowie im Servicegeschäft, teilt Walter Meier am Dienstag mit. Das neue Unternehmen sei optimal aufgestellt, um im bestehenden Markt zu wachsen.

Der Zusammenschluss ziele auf den langfristigen Erhalt der rund 1'400 Arbeitsplätze ab. Kurzfristig sei allerdings mit einem Abbau von 100 bis 120 Stellen aufgrund von Überschneidungen zu rechnen, schreibt zudem Tobler. Dies soll in den kommenden zwei bis drei Jahren durch Fluktuation erfolgen, Kündigungen seien keine geplant.

KAPITALERHÖHUNG UM 4,7 MIO AKTIEN

Die Zusammenführung der beiden Unternehmen soll im Verhältnis 1:1 erfolgen. Wegen der Transaktion soll die Anzahl Aktien der Walter Meier AG von heute knapp 7,3 Mio um 4,7 Mio erhöht werden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. Zur Abgeltung der Differenz und als Ausgleich für unterschiedliche Bilanzpositionen der beiden Unternehmen ist eine Zahlung im Umfang von 117,8 Mio CHF an Wolseley vorgesehen. Die dafür notwendige Liquidität werde durch Bankkredite finanziert.

Wolseley werde nach Abschluss dieser Transaktion 39,2% der Walter-Meier-Aktien halten. Der bisherige Hauptaktionär Silvan Meier, der seine Beteiligung via die Greentec AG hält, werde die Transaktion unterstützen. Er werde seine Mehrheitsbeteiligung an der Walter Meier AG verlieren und neu rund 33,5% der Aktien halten.

Bei der durchzuführenden Kapitalerhöhung werden die Bezugsrechte der bisherigen Aktionäre entzogen und Wolseley zugewiesen. Die beiden grössten Aktionäre, Silvan Meier und Wolseley, werden mittels eines Aktionärsbindungsvertrags die Kontrolle über die Walter Meier AG gemeinsam wahrnehmen.

Aus heutiger Sicht erwartet Walter Meier, dass sich die Nettoverschuldung per Ende 2017 auf rund 170 Mio CHF erhöhen wird. Gemäss den Prognosen von Walter Meier sollte das neue Unternehmen nach Abschluss der Integration einen "nachhaltigen" EBITDA von über 60 Mio CHF erwirtschaften können. Dadurch dürfte die Nettoverschuldung auch bei unveränderter Dividendenpolitik in den kommenden Jahren kontinuierlich reduziert werden können.

Die Umsetzung des Zusammenschlusses von Walter Meier und Tobler sollte aus heutiger Sicht im zweiten Quartal 2017 erfolgen können.

KONZERNLEITUNG NEU BESETZT

Im Zuge der Transaktion wird die Konzernleitung neu besetzt. Der bisherige Walter Meier-CEO, Martin Kaufmann, werde auch die künftige Unternehmensleitung verantworten. Der bisherige CEO der Tobler Gruppe, Arnold Marty, werde als stellvertretender CEO die Führung der Bereiche Verkauf, Produktmanagement und Marketing übernehmen.

Der bisherige CFO der Tobler Gruppe, Andreas Ronchetti, werde CFO und drittes Mitglied der Konzernleitung des neuen Unternehmens. Matthias Ryser, bisheriger CFO bei Walter Meier, werde aus der Konzernleitung ausscheiden und die Integration der beiden Unternehmen verantworten.

Ab Anfang 2018 wollen beide Unternehmen unter einem neuen gemeinsamen Namen am Markt auftreten.

GEWINNSTEIGERUNG 2016

Angesichts des Mergers tritt das Ergebnis 2016 in den Hintergrund. Der Umsatz von Walter Meier sank verglichen zum bereinigten Vorjahreswert um 0,5% auf 239,6 Mio CHF. Ende 2015 wurde der Bereich Fertigungstechnik per Management-Buy-Out veräussert. Der übrige Bereich Klimatechnik blieb beim Umsatz also stabil.

Der EBIT hingegen wuchs um 38% auf 13,0 Mio CHF und erreichte damit eine Marge von 5,4% nach 3,6% im Vorjahr. Das operative Resultat sei wesentlich durch projektbedingte Einmalkosten im Zusammenhang mit dem neuen Dienstleistungs-Center belastet worden, heisst es weiter. Der Reingewinn verdoppelte sich auf 14,78 Mio von 7,4 Mio im Vorjahr. Hier konnten diese einmaligen Aufwendungen wie erwartet durch Verkaufserlöse von Liegenschaften fast vollständig gedeckt werden.

Die Dividende soll unverändert 2,00 CHF betragen und auch für das laufende Jahr 2017 wird nach dem Zusammenschluss mit Tobler eine Ausschüttung von 2,00 CHF in Aussicht gestellt.

Für das Geschäftsjahr 2017 erwartet Walter Meier aus beiden Einheiten eine stabile Entwicklung auf Vorjahresniveau. Das Ergebnis 2017 werde voraussichtlich mit Integrationskosten im tiefen zweistelligen Millionenbereich belastet.

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(AWP)