Im Fokus steht die Abwicklungs- und Verwahrtochter Clearstream der Deutschen Börse. Auf Geheiss der Staatsanwaltschaft Köln waren am Dienstag etwa 50 Beamte bei der Börse vorstellig geworden. Ein Sprecher der Deutschen Börse hatte erklärte, die Durchsuchungen erfolgten "im Rahmen von Ermittlungen gegen Kunden und Mitarbeiter". Nach Informationen des "Handelsblatt" geht es um den Verdacht auf Beihilfe zur Steuerhinterziehung im Rahmen sogenannter Cum-Ex-Geschäfte.

Bei solchen Aktiengeschäften nutzten Investoren eine Lücke im Gesetz, um den Staat über Jahre hinweg um Milliarden zu prellen. Rund um den Dividendenstichtag wurden Aktien mit ("cum") und ohne ("ex") Ausschüttungsanspruch zwischen mehreren Beteiligten hin- und hergeschoben. Am Ende war dem Fiskus nicht mehr klar, wem die Papiere gehörten. Die Folge: Finanzämter erstatteten Kapitalertragsteuern, die gar nicht gezahlt worden waren. Das Steuerschlupfloch wurde im Jahr 2012 geschlossen./ben/wdw/DP/nas

(AWP)