Seit dem 14. Juli erlaubt eine Verordnung, dass Steinkohlekraftwerke aus der sogenannten Netzreserve wieder in Betrieb gehen können, um Erdgas einzusparen. Grundlage ist das Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz. Im Juli lag der Erdgas-Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland laut Bundesnetzagentur bei 9,8 Prozent. Aus der Reserve bereits zurückgekehrt ist das Kraftwerk Mehrum im niedersächsischen Hohenhameln (Landkreis Peine), das dem tschechischen Energiekonzern EPH gehört. Es war Anfang August das erste Steinkohlekraftwerk in Deutschland, das aus der Reserve wieder ans Netz ging. Auch das Essener Energieunternehmen Steag hatte angekündigt, Reserve-Steinkohlekraftwerke wieder an den Markt bringen zu wollen.

Mit einer Leistung von 875 Megawatt ist Heyden laut Uniper eines der leistungsstärksten Kohlekraftwerke Deutschlands. Es war seit 1987 in Betrieb und befand sich zuletzt in der Netzreserve. Das bedeutet, dass es nur noch zeitweise Strom für die Netzstabilität produzierte.

Wie Uniper weiter mitteilte, könnte die Stromproduktion im gesamten Zeitraum unregelmässig sein. Grund seien verringerte Steinkohlemengen, verursacht durch beschränkte Bahn-Transportkapazitäten. Uniper kündigte für das Kraftwerk ausserdem eine planmässige Unterbrechung der Stromerzeugung zwischen dem 23. Oktober und dem 23. November an./tob/DP/ngu

(AWP)