Rund 40 unabhängige fleischverarbeitende Betriebe haben der National Pig Association zufolge bereits die Branche verlassen. In der Stadt York versammelten sich am Donnerstag Schweinebauern aus ganz Grossbritannien, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Die Bäuerin Kate Morgan aus der Grafschaft East Yorkshire sagte der Nachrichtenagentur PA: "Wir haben einfach keinen Platz mehr. Finanziell, emotional und mental sind wir in der Branche im schlechtesten Zustand jemals. Das zerstört Existenzen."
Schon im vergangenen Jahr hatte der Personalmangel in der Fleischindustrie für Probleme gesorgt. Wie auch in etlichen anderen Sektoren waren vor dem Brexit viele Arbeitskräfte aus EU-Ländern in der Branche tätig. Während der Pandemie sind viele in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Nach dem Ende der Freizügigkeit ist es heute aufwendig und teuer, als EU-Bürger eine Arbeitserlaubnis in Grossbritannien zu bekommen.
Die National Pig Association fordert die britische Regierung daher auf, den Weg in die Branche für qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland zu vereinfachen, spezielle Visa bereitzustellen und etwa die Anforderungen an Englisch-Kenntnisse zu senken. Ausserdem hofft der Sektor auf finanzielle staatliche Unterstützung für besonders stark betroffene Betriebe./swe/DP/mis
(AWP)