Der Nettoumsatz legte 2017 in Lokalwährungen um knapp 11% auf 983 Mio CHF zu. Das um Einmalkosten bereinigte operative Ergebnis fiel mit -6,0 Mio CHF negativ aus, wie die Gruppe am Mittwoch mitteilte. Unter dem Strich resultierte ein hoher Verlust von 36,3 Mio nach einem Fehlbetrag von 12,8 Mio im Jahr 2016.

CEO Walter Oberhänsli zeigte sich am Mittwoch mit den Resultaten zufrieden: "Wir haben unsere Vorgaben erreicht oder gar übertroffen und sind recht glücklich über die Zahlen." Der Börsengang mit dem Mittelzufluss von 215 Mio CHF sei im vergangenen Jahr natürlich das Highlight gewesen.

HOHE MARKETINGAUSGABEN IN DEUTSCHLAND

In Deutschland stiegen die Verkäufe im vergangenen Jahr um 18% auf 483 Mio CHF an. Aufgrund von hohen Aufwendungen für eine Marketingkampagne fiel das Betriebsergebnis mit -15,5 Mio negativ aus. Weiterhin profitabel zeigte sich dagegen das Schweizer Geschäft, wo der Umsatz um gut 6% auf 500 Mio CHF wuchs und der bereinigte EBITDA auf 12 Mio von 10 Mio anstieg.

Als "Lowlight" und "negative Überraschung" bezeichnete Oberhänsli die derzeit in Deutschland laufenden Diskussionen über ein mögliches Verbot des Versandhandels von rezeptpflichtigen Medikamenten. Eine entsprechende Absichtserklärung war in den Koalitionsvertrag eingeflossen. Man beobachte die Entwicklungen sehr genau, bliebe aber in der Sache aber gelassen, so der Zur Rose Chef. Aus juristischer Perspektive sei ein solches Verbot unhaltbar.

WEITERE ÜBERNAHMEN WERDEN GEPRÜFT

Im laufenden Jahr steht neben organischem Wachstum auch die Integration der Ende 2017 akquirierten Unternehmen Eurapon und Vitalsana im Fokus. Dabei will Zur Rose nachhaltige Synergieeffekte erzielen. Den für die Gruppe relevante Umsatz der ab Anfang 2018 konsolidierten Gesellschaften wird für 2017 auf 85 Mio EUR beziffert.

Für das Gesamtjahr 2018 rechnet das Unternehmen insgesamt mit einem Umsatzwachstum von über 20% in Lokalwährung. "Auch organisch gehen wir von einem Wachstum im zweistelligen Prozentbereich aus", ergänzte der CEO. Weitere Zukäufe blieben auf der Agenda und Möglichkeiten würden derzeit geprüft.

AKTIEN LEICHT UNTER DRICK

Unter Ausschluss der Einmalkosten wird 2018 auf Stufe EBITDA der Break-even erwartet. "Aus heutiger Sicht sind bereits Sonderkosten von 5 Mio CHF sichtbar", sagte der Finanzchef. Weitere Sonderkosten könnten im Zuge von allfälligen Übernahmen noch dazu kommen. Mittelfristig peilt Zur Rose weiterhin eine EBITDA-Marge von 4% bis 5% an.

An der Börse gaben die Titel etwas stärker als der Gesamtmarkt nach und büssten am Ende 1,7%. Die Verluste waren etwas höher ausgefallen, als von den Analysten im Vorfeld erwartet. Die Umsatzzahlen waren bereits seit Mitte Januar bekannt.

an/cf

(AWP)