Mit dem Zukauf steige Farmers zum sechstgrössten Privatkundenversicherer der USA auf, teilte die Zurich am Freitag mit. Die Gruppe macht in dieser Rangliste, die vom unangefochtenen Branchenleader State Farm angeführt wird, einen Platz gut.

Teil der Transaktion mit der in der Lebensversicherung verankerten MetLife ist auch eine zehnjährige Vertriebsvereinbarung. Über eine Plattform von MetLife erhalte Farmers Zugang zu 3800 US-Firmen und deren rund 37 Millionen Angestellten, hiess es.

Die Übernahme kommt nicht ganz überraschend. Bereits im November wurde an den Finanzmärkten über den Deal spekuliert. Die Zurich bestätigte damals, dass mit MetLife Gespräche geführt würden.

Wachstum im Osten

Farmers übernimmt von MetLife rund 3'500 Mitarbeitende, während sich das Prämienvolumen durch den Kauf um 3,6 Milliarden auf 24,3 Milliarden US-Dollar ausdehnt. Zwei Drittel vom dazugekauften Geschäft wird mit dem Verkauf von Autoversicherungen gemacht, der Rest mit Hausratversicherungen.

Doch nicht nur die pure Grösse sei für Farmers wichtig, sondern auch, dass sich die Aktivitäten von MetLife und Farmers geographisch gut ergänzten, machte Zurich-Chef Mario Greco an einer Telefonkonferenz klar.

Farmers ist traditionell im Westen der USA stark, hat aber in den letzten Jahren im Osten zugelegt. Neu zähle Farmers in allen wichtigen Regionen der USA zu den Top-10-Versicherungen und verfüge in jedem der 50 Bundesstaaten über eine bedeutende Präsenz, hiess es.

Das Wachstum von Farmers spült indirekt auch Geld in die Kassen der Zurich. Seit Jahren bedient die Gruppe über eine Tochtergesellschaft den genossenschaftlich organisierten Partner Farmers mit Dienstleistungen und streicht dafür Gebühren ein.

Milliardenteurer Zukauf

Den Kaufpreis von 3,94 Milliarden Dollar für die MetLife-Sparte teilen sich die Partner unter sich auf. Die Zurich wird über ihre Farmers-Tochter 2,43 Milliarden bezahlen, die restlichen 1,51 Milliarden gehen auf das Konto der Farmers-Gruppe.

Finanzieren will die Zurich ihren Anteil am Kaufpreis zu gleichen Teilen aus internen Mitteln und hybriden Verbindlichkeiten. Die Kapitalposition soll dadurch nicht allzu stark belastet werden. Finanzchef George Quinn geht davon aus, dass die Kapitalquote der Gruppe auch in Zukunft stark bleibt.

Ausserdem werde die Transaktion bereits ab dem ersten vollen Jahr nach Abschluss einen Gewinnbeitrag leisten, hiess es weiter. Unter Vorbehalt der noch ausstehenden Zustimmung der Aufsichtsbehörden rechnet man bei der Zurich damit, dass der Zukauf im zweiten Quartal 2021 unter Dach und Fach gebracht werden kann.

mk/jb

(AWP)