Oft gehe es den Unternehmen bloss um das Abhaken von Kriterien, um externe Standards zu erfüllen, wurde Förberg zitiert. Zwar würden von den Firmen Bemühungen unternommen, auch auf Druck der Aktionäre. Aber sie seien bislang "lückenhaft, unausgewogen oder halbherzig", so der ABB-Verwaltungsrat.
Es sei problematisch, wenn Ziele erst das Jahr 2040 oder 2050 betreffen würden. "ESG-Ziele sollten die Entlohnung derjenigen Manager tangieren, die jetzt verantwortlich sind", sagte Förberg gegenüber der "FuW". Ziele würden weit in die Zukunft gelegt, damit das aktuelle Management sie nicht mehr erreichen müsse. Daher solle man die Erreichung solcher Ziele mit Lohnanreizen ankurbeln. Das sei bisher nur bei fünf Prozent der Firmen der Fall.
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"Bewegt sich ein Unternehmen zu wenig bei der Implementierung von ESG-Zielen, werden wir an der Generalversammlung gegen die entsprechenden Verwaltungsräte und Vergütungspläne stimmen", kündigte Förberg ausserdem eigenen Aktivismus an. Des Weiteren müssten ESG-Ziele signifikant, messbar und transparent sein. Das heisse, dass sie quantitativ erfassbar und kommunizierbar sein müssten, so Förberg.
Ebenfalls äusserte er sich in dem Gespräch zu den Entwicklungen bei ABB. "All unsere Portfoliogesellschaften haben Bedarf und Potenzial für Fortschritte. Doch insbesondere bei ABB, Rexel und Nordea ist schon vieles in Bewegung", sagte er.
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(AWP)