Dieser Trend wird auch von den ebenfalls am Donnerstag publizierten Zahlen des Immobilienbewertungsportals Realadvisor unterstützt. Seit Juli stieg auch hier die Zahl der angebotenen Wohnungen und Häuser deutlich an.

Von einer Trendumkehr könne jedoch nicht gesprochen werden. Bei Moneypark seien immer noch etwa ein Viertel weniger Eigenheime ausgeschrieben als vor der Krise. Realadvisor kommt auf ein Minus von rund 20 Prozent bei Häusern und 6 Prozent bei Wohnungen.

Preise steigen weiter

Bei den Preisen für Wohnimmobilien zeichnet sich derweil eine leichte Entspannung ab. Bei Moneypark stieg der durchschnittliche Preis im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent und Realadvisor errechnete einen Anstieg von 1 Prozent.

Insgesamt sind die Preise bisher im Jahr 2021 aber deutlich stärker gestiegen als im ohnehin schon sehr starken Vorjahr, wie Realadvisor schreibt. Bei Einfamilienhäusern betrug der Preisanstieg allein in den ersten neun Monaten 6,2 Prozent und bei Eigentumswohnungen 5,2 Prozent. Im gesamten Jahr 2020 lag der Anstieg im Vergleich bei 4,5 Prozent beziehungsweise 3,9 Prozent.

Seit Beginn der Corona-Krise wurde Wohneigentum stärker nachgefragt, was die Preise für Eigenheime deutlich nach oben trieb. Durch die weiterhin grosse Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage werden die Preise auch weiterhin steigen, schreibt Realadvisor. In den letzten zehn Jahren betrug der Preisanstieg bei Einfamilienhäuser wie auch Etagenwohnungen rund ein Drittel.

Risiken bleiben moderat

Aktuell sieht Moneypark aber kein erhöhtes Risiko für eine Immobilienblase in der Schweiz. Der sogenannte Estate Risk Index stagnierte im Vergleich zum Vorquartal bei 3,3 Prunkten. Erst ab 3,6 Punkten deutet der Index auf ein leicht erhöhtes Risiko hin und ab 4,1 Punkten auf ein erhöhtes Risiko. Die Langfristprognose sei aber äusserst schwierig, schreibt Moneypark weiter.

Derzeit würden die Risiken durch die anziehende Konjunktur und die sich entspannende Arbeitsmarksituation leicht steigen. Am Horizont ziehen mit den Problemen bei den globalen Lieferketten, der anhaltenden Pandemie, dem ungeklärten Verhältnis der Schweiz zur EU, massiv steigenden Energiepreisen und Inflationsgefahren einige dunkle Wolken am Horizont auf.

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(AWP)