Der Vergleich der Klimaschutzanstrengungen verschiedener Zentralbanken zeige, dass die SNB im internationalen Vergleich der G20-Staaten lediglich 24 von 130 Punkten erreiche, heisst es in einem Communiqué vom Mittwoch. Damit lande die SNB auf dem achten Rang hinter Ländern wie China, Brasilien und den europäischen Nachbarländern.

Zudem verweist Greenpeace darauf, dass der Grossteil der 24 Punkte für die SNB hauptsächlich daher rühre, dass die Nationalbank im vergangenen Dezember den Verkauf von Aktien von Unternehmen bekannt gegeben habe, die ausschliesslich im Kohleabbau tätig seien. Eine solche Massnahme sei jedoch eher symbolischer Natur, weil der Ausschluss des Kohleabbaus bereits dem Standard der meisten Investoren in der Schweiz entspreche, so die Kritik.

Als Gegenbeispiel nennt die Umweltorganisation Länder wie Brasilien, Frankreich, Grossbritannien, Deutschland oder Italien. Dort würden die Zentralbanken etwa "Klima-Stresstests" durchführen oder die Offenlegung von Finanzdaten sowie die Förderung der Kreditvergabe für grüne Anlagen fördern.

Zu einzelnen Berichten nehme man grundsätzlich nicht Stellung, hiess es von Seite der SNB auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Im Dezember hatte sich SNB-Präsident Thomas Jordan in einer Rede dahingehend geäussert, dass man sich als Nationalbank bereits seit längerem intensiv mit dem Thema Klimaschutz beschäftige. Jordan sagte damals, dass die SNB ihre Ausschlusskriterium betreffend Umwelt erweitere, um auch Klimaaspekte miteinzubeziehen. Damit gemeint war der von Greenpeace als zu wenig weit gehende bezeichnete Kohleausstieg.

(AWP)