Die Entscheidung im geldpolitischen Ausschuss fiel nicht einstimmig. Zwei der neun Notenbanker sprachen sich für eine sofortige Anhebung des Leitzinses aus. Drei Notenbanker votierten für geringere Wertpapierkäufe, die jedoch ohnehin zum Jahresende auslaufen. Diese Käufe wurden zur zusätzlichen Konjunkturbelebung aufgelegt.

Die Bank of England deutete an, dass sie ihren Leitzins "in den kommenden Monaten" erhöhen könnte. Dies sei vermutlich notwendig, um die steigende Inflation in Zaum zu halten. Mit mehr als drei Prozent liegt die Teuerung derzeit deutlich über dem Zielwert der Zentralbank von zwei Prozent. Die Notenbank rechnet gemäss neuer Prognosen damit, dass die Teuerung im kommenden Jahr die Marke von 5 Prozent erreicht.

Zugleich verweist die Bank of England auf erhebliche wirtschaftliche Unsicherheiten wie die Entwicklung des Arbeitsmarkts nach dem Ende eines wichtigen Unterstützungsprogramms Ende September. Ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr reduzierte die Notenbank, während die Inflationsprojektion angehoben wurde.

An den Finanzmärkten geriet das britische Pfund nach der Entscheidung erheblich unter Druck, während die Renditen britischer Staatsanleihen deutlich fielen. Denn vor der Entscheidung hatten zahlreiche Marktteilnehmer auf eine Zinsanhebung der Notenbank gewettet. Diese Anleger sahen sich jetzt wohl gezwungen, ihre Anlagepositionen glatt zu stellen und Pfund zu verkaufen./bgf/jsl/mis

(AWP)