Im Vergleich zum Vorjahr nahmen die Umsätze im Detailhandel gemäss den provisorischen Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) kalenderbereinigt über alle Branchen hinweg um 0,4 Prozent zu.

Der Lebensmitteldetailhandel inklusive Getränke und Tabakwaren legte im Vergleich zum Vorjahr nominal, also ohne Berücksichtigung der Teuerung, zwar um 6,8 Prozent zu (real: +5,7%), dabei scheinen Hamsterkäufe allerdings deutlich abgenommen zu haben. Im Mai hatten die Lebensmittelläden nämlich noch eine Umsatzzunahme gegenüber Vorjahr um knapp 20 Prozent verzeichnet.

Auch im Nicht-Nahrungsmittelsektor, der im März (nom. -18,1%) und April (nom. -38,9%) wegen der Ladenschliessungen noch massive Umsatzeinbussen verzeichnet hatte, zeigte sich mit einem nominalen Minus von 1,4 Prozent im Juni wieder eine deutliche Normalisierung.

Allerdings waren die Branchen noch immer sehr unterschiedlich von den Auswirkungen der Krise betroffen. Der Handel mit IT-Geräten (nom. +33%), Haushaltsgeräten, Einrichtungs- und Heimwerkerbedarf (nom. +17,6) und der Versandhandel (nom. +12,7) legten erneut stark zu. Gleichzeitig verzeichneten die Uhren-, Schmuck- und Kleiderbranche (nom. -12,3%) sowie im Bücher- und Sportwarenhandel (nom. -5,6%) noch immer starke Umsatzverluste.

Die Umsatzeinbussen bei den Tankstellen setzten sich mit nominal -22,2 Prozent (real -7,3%) nach -24 Prozent im Mai weiter fort.

Saisonbereinigt Rückgang

Verglichen mit dem Vormonat gingen die Detailhandelsumsätze um saisonale Einflüsse bereinigt nach einer äusserst steilen Zunahme im Mai (nom. +29,8%) wieder etwas zurück: Sie nahmen nominal um 3,6 Prozent (real -3,8%), ohne Tankstellen um 4,2 Prozent (real -4,4%) ab.

Während Lebensmittel (nom. -9,5%) wieder weniger gefragt waren als im Mai, legten im Nicht-Lebensmittel-Sektor alle Branchen, mit Ausnahme des Versandhandels (nom. -6,6%) zu. Auch die Tankstellen verzeichneten nominal um 4,0 Prozent höhere Umsätze als im Mai. Besonders zulegen konnte die von der Krise stark gebeutelte Uhren- und Schmuckbranche, die im Juni nominal wieder um 9,3 Prozent mehr umsetzte (real +9,2%) als im Vormonat.

tv/yr

(AWP)