Der Anstieg im Juni war der zweite in Folge. Im Mai legte die Fertigung nach revidierten Daten bereits um 7,4 Prozent im Monatsvergleich zu, nachdem zuvor ein Zuwachs um 7,8 Prozent gemeldet worden war.

Dass die Krise aber nach wie vor schwer wiegt, zeigt der Jahresvergleich. Gegenüber dem Vorjahresmonat war die Gesamtherstellung im Juni um 11,7 Prozent rückläufig. Mit der Erholung im Mai und Juni geht das Bundeswirtschaftsministerium davon aus, dass die Industrie mittlerweile wieder 87 Prozent des Produktionsniveaus im vierten Quartal 2019 erreicht hat, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie.

"Die Zahlen unterstreichen, dass die deutsche Wirtschaft bereits im zweiten Quartal begonnen hat, sich vom Einbruch im März und April zu erholen", kommentierte Experte Ralph Solveen von der Commerzbank die Produktionsdaten. Seiner Einschätzung nach ist im dritten Quartal mit einem "deutlichen Anstieg" zu rechnen. Unterstützung komme dabei aus dem Ausland, wo die Beschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus gelockert wurden.

In der Automobilindustrie ist die Produktion im Juni laut Bundesamt mit 54,7 Prozent zum Vormonat weiter stark angestiegen. Sie liegt in der deutschen Schlüsselindustrie aber noch gut 20 Prozent niedriger als im Februar. Im Februar waren die massiven Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie noch nicht in Kraft./jkr/stk

(AWP)