Nach dem leichten Rückgang der Inflation auf 2,3 Prozent im Mai des laufenden Jahres kehrte sich der Trend wieder um. Von Juni auf Juli erhöhten sich die Verbraucherpreise nach Berechnungen der Behörde um 0,9 Prozent.

Bei den für europäische Vergleichszwecke harmonisierten Verbraucherpreisen (HVPI) meldete das Bundesamt für Juli eine Inflationsrate von 3,1 Prozent. Auch hier wurde die erste Schätzung wie von Analysten erwartet bestätigt.

Unter anderem heizte ein Anstieg der Energiepreise (plus 11,6 Prozent) die Inflation im Juli an. Mit Ausbruch der Corona-Krise waren die Rohölpreise im vergangenen Jahr wegen geringer Nachfrage auf dem Weltmarkt eingebrochen. Seither haben sie sich erholt. Zudem sind in Deutschland seit Januar 25 Euro je Tonne Kohlendioxid (CO2) fällig, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht.

Vor allem Heizöl (plus 53,6 Prozent) und Sprit (plus 24,7 Prozent) verteuerten sich gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich. Ohne Berücksichtigung der Energieprodukte hätte die Inflationsrate den Angaben zufolge im Juli 2021 bei 2,9 Prozent gelegen. Für Lebensmittel mussten Verbraucher im Juli 4,3 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor.

Ein gewichtiger Grund für den aktuellen Anstieg der Inflation ist ein sogenannter Basiseffekt: Um den Konsum in der Corona-Krise anzukurbeln, hatte der Bund die Mehrwertsteuer befristet vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dezember 2020 gesenkt. Seit Januar 2021 gelten wieder die regulären Mehrwertsteuersätze, Waren und Dienstleistungen werden also tendenziell wieder teuer.

Die Teuerung dürfte in den nächsten Monaten weiter anziehen. Ökonomen halten das bislang weitgehend für ein vorübergehendes Phänomen./mar/DP/jkr

(AWP)