Der Indikator signalisiert jetzt auch für den durch die Corona-Krise besonders angeschlagenen Dienstleistungssektor wieder wirtschaftliches Wachstum. Der Wert verbesserte sich um 0,7 Punkte auf auf 50,3 Punkte. Der Indikator für die Industrie stieg um 0,8 Punkte auf 63,3 Punkte. Dies ist der höchste Stand seit Beginn der Zahlenreihe im Juni 1997.

Besonders deutlich verbesserte sich die Lage im französischen Dienstleistungssektor. Dabei befindet sich Frankreich derzeit wieder in einem harten Lockdown, der besonders den Dienstleistungssektor trifft. In Deutschland hingegen trübte sich Wert für den Dienstleistungssektor etwas ein. In der Industrie verschlechterte sich der Indikator in beiden Ländern ein wenig, befindet sich aber jeweils auf einem hohen Niveau.

"In einem Monat, in dem die Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie aufgrund der neuen Infektionswellen wieder verschärft wurden, zeigte die Eurozone beim Wirtschaftswachstum erfreulicherweise Stärke", kommentiere Chris Williamson, Chefvolkswirt bei IHS Markit. Die Unternehmen im Dienstleistungssektor hätten sich mehr und mehr an ein Leben mit dem Virus angepasst.

Bei der Interpretation der starken Industriedaten ist nach Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, Vorsicht geboten: "Die Industrie leidet derzeit unter einem prekären Mangel an verschiedenen Materialien." Längere Lieferzeiten stützten den Einkaufsmanagerindex, da dies normalerweise Ausdruck einer starken Nachfrage sei. "Gegenwärtig sind die Lieferschwierigkeiten jedoch auf eine Angebotsverknappung zurückzuführen, und dies müsste genau genommen mit einem Minuszeichen versehen werden", so Gitzel.

Der Eurokurs baute nach den Daten seine Kursgewinne aus. Die Aktienmärkte profitierten nicht von den Daten./jsl/bgf/mis

(AWP)