Das riskantere Anlegerverhalten mache die Märkte aber anfälliger für Stimmungsumschwünge. Die stärkere Risikofreude ist nach Einschätzung des Notenbankers nur bei einer schwachen Inflation und niedrigen Zinsen tragfähig.

Die aktuell vergleichsweise hohe Inflation in der Eurozone ist nach Einschätzung von Knot noch weitgehend als vorübergehend anzusehen. Der Präsident der Notenbank der Niederlande machte aber auch deutlich, dass es aus der Perspektive eines gesunden Risikomanagements wichtig sei, andere Szenarien ebenfalls zu berücksichtigen.

In der Eurozone ist die Inflationsrate im September auf 3,4 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2008 gestiegen. Angetrieben wird die Preisentwicklung vor allem durch einen starken Zuwachs bei den Kosten für Energie und durch die Folgen von Materialengpässen.

Bei der aktuellen Inflationsentwicklung gebe es derzeit mehr Dinge, die wir nicht verstehen, als Dinge, die wir verstehen, räumte der EZB-Notenbanker ein. Er fügte hinzu, dass der Preisdruck möglicherweise stärker sein könnte als bisher prognostiziert. Knoot gilt im EZB-Rat als Verfechter einer eher strafferen Geldpolitik. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte in den vergangenen Wochen immer wieder deutlich gemacht, dass die Notenbank den aktuellen Preisanstieg als ein zeitlich begrenztes Phänomen ansieht./jkr/bgf/men

(AWP)