Das Gericht gab damit einem Antrag von Rimsevics' Anwälten aus der ersten Anhörung statt. Die Staatsanwaltschaft dagegen zeigte sich weiter überzeugt, dass Rimsevics keine Immunität geniesst.

Rimsevics, der als Zentralbankchef des baltischen Euro-Landes dem EZB-Rat angehört und dessen Amtszeit am 21. Dezember endet, wird die Annahme von Bestechungsgeld und Geldwäsche vorgeworfen. Der 54-Jährige beteuerte vor Gericht erneut seine Unschuld.

Der Notenbanker soll nach Angaben der lettischen Staatsanwaltschaft eine bezahlte Urlaubsreise und 250 000 Euro angenommen haben. In den Fall soll auch ein lettischer Geschäftsmann verwickelt sein, der zusammen mit Rimsevics in der öffentlichen Sitzung angehört wurde.

Rimsevics war Anfang 2018 wegen Korruptionsverdachts vorübergehend festgenommen worden. Auch durfte er sein Amt eine Zeit lang nicht ausüben. Ende Februar nahm Rimsevics seine Arbeit wieder auf, nachdem der Europäische Gerichtshof (EuGH) das von der lettischen Justiz verhängte Amtsausübungsverbot widerrufen hatte.

Rimsevics, der seit 2001 an der Spitze der Zentralbank steht und von dem promovierten Volkswirt Martins Kazaks abgelöst wird, sieht sich als Opfer eines Komplotts lettischer Geschäftsbanken. Rücktrittsforderungen lehnte er bis zuletzt ab./awe/DP/nas

(AWP)