Die Fed war auf ihrer jüngsten Zinssitzung in die Rückführung ihrer zur Konjunkturstützung aufgelegten Wertpapierkäufe von monatlich 120 Milliarden US-Dollar eingestiegen. Für November und Dezember wurde ein Abschmelzen um je 15 Milliarden Dollar avisiert. Würde das Tempo gehalten, würde die Fed etwa Mitte 2022 keine zusätzlichen Anleihen mehr in ihre Bücher nehmen. Die Käufe waren wesentlicher Bestandteil der Fed-Krisenpolitik in der Corona-Pandemie.

Powell deutete zudem an, dass die Fed darüber nachdenke, die Inflation nicht mehr als "transitorisch", also übergangsweise Angelegenheit zu bezeichnen. Das Wort steht symbolisch für die Auffassung der Notenbank, dass die zurzeit hohe Inflation durch Corona-Sondereffekte getrieben und daher nicht von Dauer ist. Die Sichtweise spricht gegen eine nennenswerte Straffung der Geldpolitik, um Inflationsrisiken zu begegnen. Bereits auf der jüngsten Zinssitzung hat sich die Fed mit einer leicht veränderten Wortwahl etwas von dieser Betrachtung gelöst./bgf/mis

(AWP)