Spätestens Ende des ersten Halbjahres wäre der richtige Zeitpunkt dafür, "weil wir dann einen Indikator dafür haben, wie lange wir uns auf hohe Geldentwertungsraten einzustellen haben", sagte Merz, der am kommenden Samstag zum Parteichef gewählt werden soll. Aus Äusserungen wie etwa von Isabel Schnabel aus dem EZB-Direktorium entnehme er, dass die EZB offenbar dabei ist, ihre Position zu überdenken.

"Die Anzeichen dafür, dass wir auch in diesem Jahr 2022 eine beachtliche Geldentwertung haben werden, nehmen jedenfalls täglich zu." Deswegen reagierten die Amerikaner und fast alle Länder in Europa, die nicht dem Euro-Raum angehörten. "Nur die EZB reagiert nicht. Ich erwarte, dass sich das in diesem Jahr ändert."

Auf die Frage, wie den unter hohen Preisen leidenden Menschen geholfen werden könne, antwortete Merz: "Zunächst einmal ist hier die Bundesregierung in der Verantwortung." Insbesondere wenn er Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) und Sozialminister Hubertus Heil (SPD) höre, habe er aber "zunehmend das Gefühl, dass die Bundesregierung auf einem Weg ist, der alles noch einmal erheblich teurer machen wird".

"Deswegen wäre schon viel gewonnen, wenn die Bundesregierung wenigstens einmal zugestehen würde, dass es zum Beispiel mit den galoppierenden Energiepreisen nicht so weitergehen kann", sagte der CDU-Wirtschaftspolitiker. Die Abschaffung der EEG-Umlage im nächsten Jahr sei für dieses Jahr jedenfalls keine Lösung./sk/DP/zb

(AWP)