Vor allem bei der Entwicklung der Konjunktur und ihren eigenen Einkommen seien die Verbraucher skeptischer geworden, hiess es. Die Erhebung war die erste nach Trumps Amtsübernahme im Januar und nachdem er seine ersten Dekrete ausgestellt hat. "Für die Verbraucher wird jetzt klar, dass er tatsächlich versucht, seine Wahlversprechen eins zu eins umzusetzen", sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. "Das hat offenbar doch für einige Verunsicherung gesorgt."

Falls Trump seine geplanten Handelsbeschränkungen wirklich in die Tat umsetzen könne, sei Deutschland besonders betroffen. Vor allem Beschäftigte in exportorientierten Branchen wie Automobil, Maschinenbau und Chemie sorgten sich um ihren Arbeitsplatz. Bürkl befürchtet dadurch eine Art Teufelskreis: Wenn die Beschäftigten Angst um ihren Job haben, sind sie auch weniger bereit für grössere Anschaffungen.

Zudem sorgten zuletzt stärker steigende Preise - vor allem für Benzin und Heizöl - dafür, dass die Verbraucher weniger Geld für andere Dinge zur Verfügung hatten. Dabei scheine sich die Teuerungsrate zu verfestigen: "Im Januar hatten wir für die Preissteigerungsrate einen Wert von 1,9 Prozent. Damit sind die schon hohen Werte aus dem Dezember bestätigt worden", sagte Bürkl.

Dennoch sind die deutschen Konsumenten nach wie vor in Kauflaune, wie die Marktforscher betonen. Dafür sorge vor allem der weiter stabile Arbeitsmarkt. Die Mehrzahl der Beschäftigten sorge sich nicht um ihren Arbeitsplatz. Die GfK geht daher davon aus, dass der private Konsum auch in diesem Jahr eine Stütze für die Konjunktur bleibt.

Dennoch gehe es eine ganze Reihe von Risiken, die das Konsumklima ernsthaft gefährden könnten. Dazu zähle der künftige wirtschaftliche Kurs der USA, eine steigende Inflation, die bevorstehenden Brexit-Verhandlungen sowie der ungewisse Ausgang der Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und Deutschland sowie möglicherweise in Italien. "Wenn rechtspopulistische Kräfte an Einfluss gewinnen oder sogar die Regierung mit bilden würden, könnte es mit Blick auf den Zusammenhalt in der EU grosse Probleme geben", sagte Bürkl./cat/DP/zb

(AWP)