"Die deutsche Wirtschaft startet mit einem Hoffnungsschimmer ins neue Jahr", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Zwar bewerten die befragten Unternehmen die aktuelle Lage etwas schlechter als im Vormonat. Die Erwartungen für das kommende halbe Jahr stiegen jedoch deutlich an. Trotz der aktuellen Corona-Welle mit der besonders ansteckenden Omikron-Variante hellte sich das Geschäftsklima in allen betrachteten Branchen auf.

Besonders deutlich verbesserte sich die Stimmung in der Industrie. Die Liefersituation mit Engpässen bei vielen Vorprodukten und Rohstoffen habe sich im verarbeitenden Gewerbe und am Bau etwas entspannt, erklärte das Ifo-Intitut. Diese Engpässe belasten die beiden Branchen seit Monaten. Die Dienstleister und der Handel blicken zwar weniger pessimistisch in die Zukunft, die aktuelle Lage bewerten sie jedoch ungünstiger. Letzteres dürfte Folge neuer Corona-Beschränkungen sein.

Bankvolkswirte nahmen die Umfrageresultate positiv auf. "Die deutsche Wirtschaft scheint aus dem Winterloch herauszukommen", kommentierte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. "Vor allem der Dienstleistungssektor wittert Morgenluft." Auch die Landesbank Hessen-Thüringen äusserte sich grundsätzlich zuversichtlich. Die Stimmungserholung lasse trotz Omikron-Welle, Lieferkettenprobleme und hoher Preissteigerungen auf eine wirtschaftliche Erholung in den kommenden Monaten hoffen, erklärte Ökonom Ulrich Wortberg.

Das Ifo-Geschäftsklima ist eine monatliche Umfrage unter rund 9000 Unternehmen. Befragt werden sie nach ihrer gegenwärtigen Geschäftslage und ihren Erwartungen für die nächsten sechs Monate. Das Geschäftsklima der Münchner Forscher gilt als wichtigster konjunktureller Frühindikator für die deutsche Wirtschaft./bgf/la/eas

(AWP)