Konkret gehen sie nun von einem Wachstum des BIP (Bruttoinlandprodukts) von 3,4 Prozent aus, wie die Konjunkturforschungsstelle (KOF) am Dienstag in ihrem quartalsweise erhobenen KOF Consensus Forecast mitteilte. Bei der letzten Befragung im Oktober waren es noch 3,3 Prozent.
Die vom 2. bis zum 16. Dezember befragten 16 Experten sind auch mit Blick auf die realen Anlageinvestitionen etwas zuversichtlicher geworden. Für diese wird eine Zunahme um 3,3 Prozent prognostiziert (Oktober: +2,2%), wobei hier vor allem die Einschätzungen zur Unterkategorie der Ausrüstungsinvestitionen revidiert wurden. Weniger stark schrumpfen dürften zudem die Exporte.
Für die Arbeitslosenquote gemäss Definition des Seco sieht es ebenfalls etwas besser aus: Die Prognose sieht neu einen durchschnittlichen Wert von 3,8 (3,9) Prozent vor. Auf längere Sicht hat sich das Bild aber leicht verschlechtert. Die Quote dürfte in 5 Jahren bei 3,1 Prozent liegen, zumindest gemäss den Vorhersagen. Noch im Oktober wurde ein Wert von 2,9 Prozent veranschlagt.
Kurzfristig nur minime Teuerung erwartet
Unverändert sehen die Auguren die Situation an der Preisfront relativ stabil. Die Teuerung gemessen an den Konsumentenpreisen sollte demnach im kommenden Jahr um 0,2 Prozent anziehen. Mittelfristig, das heisst auf Sicht von 5 Jahren, könnten die Preise um 0,8 Prozent zulegen.
Kaum eine Abweichung gegenüber der Situation im Oktober gibt es auch bei den Erwartungen für die kurzfristigen Zinsen. Der Consensus-Wert für den 3-Monats-Libor liegt sowohl für den Zeitraum bis in drei Monaten als auch bis in zwölf Monaten bei -0,74 Prozent. Der Kassazinssatz für 10-jährige Bundesobligationen, also die lange Frist, dürfte gemäss den Umfrageteilnehmern in drei Monaten bei -0,47 Prozent liegen und in zwölf Monaten bei -0,35 Prozent.
An der Währungsfront rechnen die Befragten unverändert mit einer stabilen Entwicklung des Schweizer Franken gegenüber dem Euro, während der US-Dollar wieder über die Marke von 90 Rappen steigen sollte. Und die Schweizer Aktien - so denn die Prognosen eintreffen - sollten sich gemessen am SPI auf Dreimonatssicht mit einem erwarteten Stand von 12'800 Punkten in etwa seitwärts bewegen und bis gegen Ende 2021 um etwa 3 Prozent auf rund 13'200 anziehen.
Für das sich dem Ende zuneigende Jahr 2020 haben sich die Prognosen für das BIP-Wachstum ebenfalls verbessert. Neu wird nur noch mit einer Abnahme der Wirtschaftstätigkeit um 3,5 Prozent gerechnet, nachdem dieser Wert vor drei Monaten noch bei 4,2 Prozent gelegen hatte. Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit dürfte mit 3,2 Prozent etwas tiefer gelegen haben, als noch im Oktober vorhergesehen.
cf/tt
(AWP)