Draghis Bemerkungen vom Dienstag hatten für starken Auftrieb beim Euro und bei den Kapitalmarktzinsen gesorgt, weil sie als Hinweis auf eine weniger lockere Geldpolitik verstanden worden waren. Draghi hatte sich zuversichtlich für das Wachstum im Euroraum und - in geringerem Masse - für die Inflationsentwicklung gezeigt.

CONSTANCIO: DRAGHI BESTÄTIGTE BISHERIGE POLITIK

EZB-Vizepräsident Vitor Constancio zeigte sich überrascht über die Marktreaktion. Die Aussagen von Draghi hätten "total" die bisherige Politik bestätigt. Es sei immer schwer, die Marktreaktionen zu verstehen, sagte er dem Fernsehsender CNBC.

"Dass sich die EZB in Richtung geldpolitischer Ausstieg bewegt, ist keine grosse Überraschung", sagte Joachim Fels, Berater beim Vermögensverwalter Pimco. Die scharfe Reaktion der Märkte sei deshalb um so überraschender gewesen und ein Hinweis darauf, dass die Zentralbanken ihren Kurswechsel vorsichtig vornehmen müssten.

EUROKURS GIBT NACH

Auf den Bloomberg-Bericht reagierte der Euro nun mit deutlichen Verlusten - zeitweilig fiel er unter die Marke von 1,13 US-Dollar. Zuletzt erholte er sich jedoch etwas. Auch die Renditen europäischer Staatsanleihen gaben merklich nach. Besonders deutlich gingen die Risikoaufschläge für spanische, portugiesische und italienische Anleihen zurück./jsl/bgf/jha/

(AWP)