Im Frühjahr hatten die Unternehmen kräftig von der Lockerung zahlreicher Corona-Massnahmen profitiert. Laut ONS ist auch das Wachstum im Sommer überwiegend auf diese Lockerungen zurückzuführen. Allerdings liegt die Wirtschaftsleistung immer noch 2,1 Prozent unter dem vor der Pandemie erzielten Niveau.
Weil Zehntausende Lastwagenfahrer fehlen, stauen sich in einigen britischen Häfen die Container. Die Nachschubsorgen betrafen etwa den Automobilsektor, der unter dem weltweiten Mangel an Halbleitern leidet, sowie die Bauindustrie, bei der es wegen fehlender Materialien zu Verzögerungen kam.
Treiber war der Gesundheitssektor. Besuche bei Hausärzten nahmen deutlich zu: Einerseits suchten viele Briten vor dem Start der Grippesaison einen Arzt auf, andererseits führte die Wiedereröffnung von Büros und Schulen zu mehr Ansteckungen. Auch Anwälte verzeichneten gute Geschäfte, da viele Immobilienkäufer den Erwerb noch vor Ende einer coronabedingten Aussetzung der Stempelsteuer - ähnlich der Grunderwerbsteuer - abschliessen wollten.
Die Bank of England hatte für das dritte Quartal ein BIP-Wachstum von 1,5 Prozent erwartet und rechnet für das letzte Quartal nur noch mit einem Plus von 1,0 Prozent. Experten warnen nun vor einer Stagflation - Einer steigenden Inflation bei stagnierendem Wirtschaftswachstum. Derzeit steigen die Lebenshaltungskosten deutlich./bvi/DP/jsl
(AWP)