"Das externe Umfeld für die russische Wirtschaft ist nach wie vor schwierig und schränkt die Wirtschaftstätigkeit erheblich ein", beschreibt die Notenbank die Lage in einer Mitteilung. Die Inflation habe sich jedoch stärker als erwartet abgeschwächt. Gleichzeitig habe sich das Wirtschaftswachstum weniger als noch im April befürchtet verringert.

Die Jahresinflationsrate hatte im Mai allerdings trotz eines Rückgangs immer noch bei 17,1 Prozent gelegen. Die russische Notenbank strebt eine Inflationsrate von vier Prozent an. In der Mitteilung erwartet sie einen weiteren Rückgang der Inflation. Sie verweist auf den gestiegenen Rubel-Wechselkurs sowie den spürbaren Rückgang der Inflationserwartungen von Haushalten und Unternehmen. Im Gesamtjahr 2022 erwarte man eine Inflationsrate von 14,0 bis 17,0 Prozent.

Noch Ende Februar hatte die Notenbank den Leitzins drastisch um 10,5 Punkte auf 20 Prozent angehoben. Sie reagierte damit auf die Sanktionen des Westens, die nach dem Beginn des Kriegs gegen die Ukraine beschlossen wurden. Mit ihrer Zinserhöhung wollte die Notenbank damals der Abwertung der Landeswährung Rubel und Inflationsgefahren entgegenwirken. Zuletzt hat sich der Rubel deutlich erholt. Er liegt nun sogar über dem Niveau vor dem Kriegsbeginn./jsl/bgf/jha/

(AWP)