"Impfskepsis" sei nicht angebracht, sagte der Chef der Schweizer Tourimus-Marketingorganisation. Selbstverständlich gebe es medizinische Gründe dagegen wie etwa bei Schwangeren. "Alle anderen aber sollen sich impfen lassen, damit wir wieder in ein normales Leben eintreten können."

Im Tourismus, insbesondere im Gastro- und im Outdoorbereich, arbeiteten zahlreiche jüngere Leute unter 30, die teilweise nicht denselben Drang wie andere hätten, sich impfen zu lassen, erklärte Nydegger. "Das finde ich bedauerlich."

Im Tourismus ist die Skepsis gegenüber einer Impfung offenbar besonders gross, wie der "Tages-Anzeiger" am Samstag berichtete. Die Zeitung berief sich auf eine Datenanalyse zu einer Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo vom März.

Demnach wollten sich in der Branche rund 29 und 32 Prozent der Befragten nicht impfen lassen respektive noch zuwarten. Generell gehören zu den Zögerern eher Berufstätige, die viel Kontakt zu Kundinnen und Kunden haben sowie Menschen mit tiefen Löhnen.

Weiteres Hilfsprogramm gefordert

Die pandemiebedingte Krise in der Tourismusbranche ist laut dem obersten Schweizer Touristiker noch nicht ausgestanden. Für Sonderaufgaben brauche es auch für die nächsten zwei Jahre noch ein staatliches Hilfsprogramm, forderte er.

Zur genauen Grössenordnung äusserte sich Nydegger nicht. Er ging davon aus, dass es weniger Geld sein soll als bei dem im letzten Jahr vom Bund gesprochenen Nothilfepaket. Das Parlament hatte für die Branche bis Ende 2021 40 Millionen Franken gesprochen, die Hälfte davon für Massnahmen für Schweiz Tourismus als Verwalterin.

Für die Tourismusdestination Schweiz ist Nydegger aber optimistisch. Die Reputation der Schweiz im Ausland sei weiterhin "tadellos", sagte er. Dank einem "guten" Pandmie-Regime, das im Vergleich zum Ausland weit weniger restriktiv war und bewährten Schutzkonzepten sei der Tourismus in der Schweiz relativ gut und ohne Superspreader-Events durch die Krise gekommen.

(AWP)