Konkret nahmen die Exporte saisonbereinigt (zum Vormonat) um 4,3 Prozent auf 18,73 Milliarden Franken ab. Real - also preisbereinigt - war der Rückgang mit -4,4 Prozent gar noch eine Spur grösser. Bereits im Juli waren die Exporte mit -3,9 bzw. -1,2 Prozent rückläufig gewesen.

In Franken gerechnet unterschritten die Ausfuhren den Vormonatswert um 846 Millionen Franken. Mit dem zweiten Rückgang in Folge haben die Ausfuhren das tiefste Ergebnis seit Jahresbeginn erzielt, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mitteilte.

Die Importe hielten sich deutlich besser. Sie legten saisonbereinigt um 3,4 Prozent und real immerhin um 1,0 Prozent zu und erreichten damit wieder den Stand zu Jahresbeginn. In der Handelsbilanz resultierte somit ein Überschuss von 1,15 Milliarden Franken, notabene der geringste im laufenden Jahr.

Chemie/Pharma erneut rückläufig

Wie schon im Juli verringerten sich im Berichtsmonat die Ausfuhren von chemisch-pharmazeutischen Produkten (-5,0%). Rückläufig waren laut EZV namentlich die Lieferungen von Medikamenten und immunologischen Produkten.

Auch die Exporte von Maschinen und Elektronik nahmen ab (-5,1%). Seit Jahresbeginn zeige die zweitgrösste Exportsparte einen insgesamt negativen Verlauf, der sich in den vergangenen Monaten beschleunigt habe. Derweil stieg der Versand von Uhren sowie Präzisionsinstrumenten.

In Bezug auf die Regionen setzte die Schweiz im August auf allen drei grossen Märkten wertmässig weniger Güter ab. Am deutlichsten sanken die Exporte nach Europa (-6,5%), wobei insbesondere Deutschland mit einem Minus von 14 Prozent herausstach. Praktisch gleich hoch fiel der Rückgang in Nordamerika (-1,9%) und in Asien (-1,8%) aus. Hier stand den deutlich rückläufigen Exporten nach Singapur und Hongkong (-17% und -16%) ein Plus von 10 Prozent nach China gegenüber.

Asiatische Importe auf Rekordhöhe

Die Importen zeigten seit Jahresbeginn eine insgesamt stagnierende Entwicklung, so die Mitteilung der Zollverwaltung weiter. Bijouterie und Juwelierwaren machten im August laut den Angaben die Hälfte des gesamten Importplus aus, aber auch die Einfuhren von Chemie-Pharma stiegen namhaft. Hingegen sanken die Importe von Metallen und Maschinen, womit sich der Trend der vergangenen Monate fortgesetzt habe.

Im August bezog die Schweiz laut der EZV aus allen grossen Beschaffungsmärkten mehr Waren, wobei der Anstieg sehr unterschiedlich ausfiel. So wuchsen die Importe aus Asien um 4,9 Prozent - insbesondere dank China. Damit habe der asiatische Raum einen Rekordstand verzeichnet.

Die Einfuhren aus Nordamerika erhöhten sich hingegen nur um 1,6 Prozent und jene aus Europa sogar nur um 0,8 Prozent. Allerdings fiel hier die Entwicklung nach Ländern kontrastreich aus, wie die Zollverwaltung betonte: Während etwa die Einfuhren aus Frankreich um 205 Millionen Franken stiegen, sanken jene aus Italien um 210 Millionen Franken. Erwähnenswert sei ausserdem, dass die Importe aus Grossbritannien den vierten Monat in Folge gestiegen seien.

uh/rw

(AWP)