So wurde im November vom Administrator des Libors ein Konsultationsverfahren zur Einstellung des Franken-Libors per Ende 2021 lanciert. "Den Marktteilnehmern in der Schweiz verbleiben somit voraussichtlich noch rund 12 Monate, um die notwendigen Arbeiten für einen reibungslosen Übergang zum Saron abzuschliessen", so Maechler in der Rede.

Dagegen werde der US-Dollar Libor voraussichtlich für die wichtigen Laufzeiten bis Mitte 2023 verlängert. Das habe aber keinen Einfluss auf den Franken-Libor.

"Für einen geordneten Übergang ist eine möglichst frühzeitige Umstellung auf den Saron am Kredit- und am Derivatmarkt zentral", betonte das SNB-Direktoriumsmitglied. Am Kreditmarkt nehme das Angebot an Saron-basierten Produkten inzwischen zu, wie die Saron-basierten Hypotheken verschiedener Banken zeigten. Anders sehe die Lage am Derivatmarkt aus. Hier sei der Saron-basierte Markt weiterhin deutlich weniger liquide als sein Pendant.

Pandemie sorgt für wechselhafte Stimmung

Mit Blick auf die Finanzmärkte beton Maechler die sehr wechselhafte Stimmung der Investoren. Sie hätte unter dem Einfluss der Pandemie und der damit verbundenen Massnahmen bzw. deren Lockerungen gestanden. In diesem Umfeld habe die Geld- und Fiskalpolitik beiderseits des Atlantiks eine wichtige Rolle gespielt.

"Nachdem die US Federal Reserve (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) im Zuge der Turbulenzen im März umfangreiche Massnahmen zur Stabilisierung der Märkte ergriffen hatten, haben sie seither die expansive Ausrichtung ihrer Geldpolitik bestätigt", fügte Maechler an.

Ein Blick auf die Zinsmärkte mache denn auch deutlich, dass am Markt auch weiterhin von einem tiefen Zinsumfeld in Zukunft ausgegangen werde.

hr/uh

(AWP)