"Im Vergleich zum Schuldenreport 2020 sind acht weitere Länder hinzugekommen. Die Lage hat sich damit noch einmal dramatisch verschärft", erklärt Kristina Rehbein, Politische Referentin von erlassjahr.de. "Viele arme Länder haben wenig Spielraum, um die Folgen der Pandemie zu bekämpfen. Die Schuldensituation begrenzt die Handlungsfähigkeit zusätzlich."

Der Misereor-Experte Klaus Schilder warnte, dass die Corona-Pandemie ohnehin schon wirtschaftlich instabile Staaten weiter schwäche, beispielsweise Angola, Ecuador oder Surinam. 21 Länder befänden sich im Zahlungsausfall. "Das sind zwei mehr als im vergangenen Jahr", so Schilder. "Es ist zu befürchten, dass weitere Länder hinzukommen werden." Besonders betroffen seien der Libanon und Sambia. Das afrikanische Land sei als erster Staat infolge der Corona-bedingten Rezession zahlungsunfähig.

Grundsätzlich begrüsst wurde ein gemeinsames Schuldenmoratorium der G20-Staaten als erster Schritt. Diese Massnahmen seien aber nicht ausreichend, da damit Zahlungsverpflichtungen nur in die Zukunft verschoben würden. "Was es dringend braucht, sind echte Schuldenerlasse. Nur so lässt sich verhindern, dass die Pandemie zu einem verlorenen Entwicklungsjahrzehnt für den Globalen Süden wird", forderte Rehbein./cn/DP/mis

(AWP)