Wie stark der Preisdruck auf vorgelagerten Wirtschaftsstufen ist, zeigen die Produzentenpreise. Sie stiegen im August um fast 144 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Nach wie vor liegen die Erzeugerpreise also mehr als doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Die Herstellerpreise beeinflussen die Lebenshaltungskosten der Verbraucher mittelbar und mit Zeitverzug.

Die hohe Inflation wird durch mehrere Faktoren getrieben. Seit längerem sorgt die schwache Landeswährung Lira für Preisauftrieb, da sie in die Türkei importierte Güter verteuert. Hinzu kommen anhaltende Probleme in den internationalen Lieferketten, die Vorprodukte teurer machen. Daneben steigen die Preise von Energie und Rohstoffen, vor allem wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Die türkische Notenbank stemmt sich gegen die Entwicklung im Gegensatz zu vielen anderen Zentralbanken nicht mit Zinsanhebungen. Vielmehr hat sie ihren Leitzins zuletzt sogar verringert. Fachleute verweisen auf politischen Druck./bgf/mis

(AWP)