"Die gleichzeitige Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in allen Regionen der Welt, zusammen mit dem ungewöhnlich hohen Mass an Unsicherheit, stellt erhebliche Herausforderungen für die beiden global tätigen Schweizer Banken", schreibt die SNB in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Bericht zur Finanzstabilität 2020. Aufgrund ihrer soliden Kapitalbasis seien sie jedoch in einer günstigen Position, um diese Herausforderungen zu meistern.

Obwohl beide Banken im ersten Quartal 2020 weiterhin starke Gewinne ausgewiesen hätten, habe die Corona-Pandemie aber ihre Spuren in den Ergebnissen hinterlassen, schreibt die SNB weiter. Darüber hinaus seien bei beiden Institutionen die risikogewichteten Aktiva (RWA) gestiegen, was zu einer Verringerung ihrer Kapitalquoten geführt habe.

Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie - und damit die Auswirkungen auf die beiden Banken - bleiben derweil gemäss SNB höchst unsicher. Je länger und tiefer der Abschwung sei, desto negativer seien die Auswirkungen auf die Qualität der Kreditportfolios der Banken. Eine noch tiefere Rezession als gegenwärtig erwartet - in Kombination mit erneuten Turbulenzen auf den Finanzmärkten - würde die Banken jedenfalls weiter belasten. Die Entwicklung habe sich auch in den Aktienkursen der beiden Institute gezeigt. Zwar habe es zuletzt eine Erholung gegeben, die Volatilität bleibe aber hoch.

Too-Big-To-Fail-Regulierungen haben geholfen

Dass die beiden global tätigen Schweizer Banken im aktuellen Umfeld gut aufgestellt seien und sie die Realwirtschaft weiter unterstützen könnten, sei auf die Risikominderung und insbesondere auf den Aufbau von Kapitalpuffern in den letzten Jahren im Rahmen der "Too big to fail"-Regulierung zurückzuführen, heisst es weiter.

Die SNB prüft regelmässig verschiedene Szenarien und beurteilt deren Auswirkungen auf die Banken. Diese Analyse zeige gegenwärtig, dass die beiden Banken dank der gebildeten Kapitalpuffer in der Lage seien, mit deutlich schlechteren Entwicklungen beim wirtschaftlichen Umfeld auszukommen als im Basisszenario angenommen würden.

Gleichzeitig zeige diese Analyse aber auch, dass die derzeitige Kalibrierung der TBTF-Kapitalanforderungen notwendig sei, um eine angemessene Widerstandsfähigkeit der beiden Banken zu gewährleisten. "Perioden erhöhter Unsicherheit, wie diejenige, mit der die Banken derzeit konfrontiert sind, zeigen den Wert robuster regulatorischer Anforderungen", schreibt die SNB.

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(AWP)