Im Juli hatte der Indikator im Zuge der Erholung vom Corona-Einbruch einen 15-jährigen Höchststand markiert. Hintergrund waren deutliche Lockerungen von Beschränkungen in der Corona-Pandemie. Speziell die Dienstleister hatten hiervon profitiert, nachdem sie zuvor stark von den Beschränkungen belastet worden waren. Die Industrie kam dagegen zunächst relativ unbeschadet durch die Krise, litt zuletzt aber verstärkt unter Problemen im Welthandel sowie unter Knappheiten an Rohstoffen und Vorprodukten.

Lieferverzögerungen hätten die Stimmung auch im August belastet, kommentierte Markit die jüngste Entwicklung. Da diese aber vor allem die Industrie betreffen, habe der Dienstleistungssektor erstmals seit Ausbruch der Pandemie besser abgeschnitten als das verarbeitende Gewerbe. Kosten und Preise hätten erneut stark zugelegt, da die Nachfrage das Angebot übertroffen habe.

Markit-Ökonom Williamson wies darauf hin, dass die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus weitreichende Probleme verursacht habe. Die Nachfrage sei dadurch gedämpft worden, und es seien zusätzliche Lieferprobleme entstanden. Dennoch hätten die Unternehmen von den Lockerungen der Corona-Restriktionen profitiert. Ungeachtet dessen seien die Firmen aufgrund der Lieferschwierigkeiten nicht dazu im Stande, die steigende Nachfrage zu bedienen. Obwohl die Kosten und die Verkaufspreise weiter stiegen, könnte der Inflationsdruck seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht haben.

Die Entwicklung im Überblick:

Region/Index          August        Prognose      Vormonat

EURORAUM

Gesamt                    59,5           59,6             60,2
Verarb. Gew.             61,5           62,0             62,8
Dienste                    59,7            59,5             59,8

DEUTSCHLAND
Verarb. Gew.             62,7            65,0             65,9
Dienste                     61,5            61,0             61,8

FRANKREICH
Verarb. Gew.             57,3            57,2             58,0
Dienste                     56,4            56,3             56,8

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(AWP)