"Der beschleunigte Wirtschaftsaufschwung strafte im November die pessimistischen Erwartungen der Ökonomen Lügen", kommentierte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Dennoch scheine es unvermeidlich, dass die Eurozone im vierten Quartal einen Wachstumsknick verzeichne. "Vor allem die wieder steigenden Infektionszahlen dürften im Dezember zu weiteren Störungen und Geschäftseinbussen führen."

Die Industrie sei erneut durch Lieferengpässe gebremst worden. Diese Engpässe sind Folge zahlreicher Verspannungen im internationalen Handel, die sich überwiegend mit der Corona-Pandemie erklären lassen. Die stärkeren Geschäftszuwächse im Dienstleistungssektor könnten sich laut Williamson als kurzlebig erweisen, sollten neue pandemiebedingte Restriktionen verhängt werden. In der Reise- und Freizeitbranche habe sich das Wachstum seit dem Sommer bereits deutlich abgeschwächt.

Aufgrund der Lieferprobleme und steigender Energiepreise sei der Inflationsdruck nach wie vor hoch. Er habe mittlerweile sogar ein Niveau erreicht, "das alles bisher Dagewesene bei Weitem übertrifft". Die Europäische Zentralbank (EZB) geht nach wie vor von einem nur zeitweiligen Inflationsanstieg aus, es scheinen sich aber die Zweifel zu Dauer und Ausmass zu mehren, wie jüngste Äusserungen von EZB-Direktorin Isabel Schnabel nahelegen.

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(AWP)