Die Finanzmarktturbulenzen und die Schliessung von US-Bundesbehörden, haben laut Ökonomen die Verbraucher verunsichert. Die Daten seien ein weiteres Signal für eine Abkühlung der Konjunktur. Im November waren die Umsätze noch um revidierte 0,1 Prozent gestiegen. Zunächst war ein Anstieg von 0,2 Prozent ermittelt worden.

Auch die Einzelhandelsumsätze ohne die schwankungsanfälligen Autoverkäufe gaben im Dezember deutlich nach. Sie fielen um 1,8 Prozent zum Vormonat. Es war eine Stagnation erwartet worden.

Nachdem zuletzt eine Reihe von Konjunkturdaten enttäuscht haben, nimmt die Furcht vor einer merklichen konjunkturellen Abschwächung zu. Die Daten seien ohne jeden Zweifel als negative Überraschung zu werten, kommentierte Tobias Basse, Ökonom bei der NordLB. Für die weitere Entwicklung zeigte er sich aber verhalten zuversichtlich: "Belastungen durch den Shutdown könnten nun aber für Nachholeffekte ab Ende Januar sorgen". Auch die erfreuliche Lage am US-Arbeitsmarkt könnte künftig wieder zu "erfreulicheren Entwicklungen" kommen.

Die Erwartungen an weitere Leitzinsanhebungen in den USA würden weiter reduziert, kommentierte Patrick Boldt, Analyst bei der Landesbank Helaba. Auch mit Blick auf das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal trübten sich die Erwartungen ein. Die Abwärtsrisiken für den wirtschaftlichen Ausblick hätten definitiv zugenommen, sagte Lael Brainard, Mitglied im Board der US-Notenbank nach der Veröffentlichung der Daten. Sie verwies auch auf die schwachen Einzelhandelsdaten im Dezember. Sie bleibt bei ihrer Einschätzung, dass die Geldpolitik zunächst abwarten solle.

Der US-Aktienmarkt gab nach den Daten deutlich nach. Der US-Dollar geriet vorübergehend unter Druck. Offenbare Probleme bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China stützten die US-Währung./jsl/la/fba

(AWP)