Teilnehmer stellten fest, dass die Fed die Geldpolitik falls nötig weiter lockern könnte, heisst es in dem Protokoll. Dies könnte durch eine Erhöhung der Anleihekäufe oder durch eine Umschichtung hin zu längeren Laufzeiten geschehen. Derzeit kauft die Fed Staatsanleihen und hypothekenbesicherte Anleihen im Wert von 120 Milliarden US-Dollar im Monat. Sie erwirbt Anleihen in allen Laufzeiten. Einige Mitglieder hielten jedoch eine weitere Ausweitung der Käufe nicht für sinnvoll, da die Renditen an den Anleihemärkten bereits sehr niedrig seien. Ein Ausweitung könnte unbeabsichtigte Konsequenzen für eine bereits verunsicherte Wirtschaft bedeuten.

Auf ihrer Sitzung unmittelbar nach den US-Präsidentschaftswahlen hatte die US-Notenbank ihre sehr lockere Geldpolitik bestätigt. Der Leitzins wurde nicht angetastet und in einer Spanne von 0 bis 0,25 Prozent belassen. Die Wertpapierkäufe und die Kreditprogramme wurden fortgesetzt. Die nächste reguläre Fed-Sitzung findet am 15. bis 16 Dezember statt.

Die zuletzt hohe Zahl von Corona-Neuinfektionen in den USA und das bisher noch nicht beschlossene neue Hilfspaket der Regierung erhöhen laut Beobachtern denn Druck auf die US-Notenbank. Der Präsident der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, hat zudem Hoffnungen auf einen schnellen Aufschwung der amerikanischen Wirtschaft nach jüngsten Fortschritten bei der Entwicklung eines wirksamen Corona-Impfstoffes gedämpft. Die US-Wirtschaft habe bis zur vollständigen Erholung von der Corona-Pandemie "noch einen langen Weg vor sich" Powell forderte die Politik immer wieder zum Handeln auf.

Die Finanzmärkte reagierten kaum auf die Veröffentlichungen. So zeigten sich Aktien, Devisen und Anleihemärkte wenig verändert./jsl/he

(AWP)