"Der deutsche Leitindex hat sich stabilisiert und der weitere Wochenverlauf wird aller Wahrscheinlichkeit nach erfreulich ausfallen", schrieb Analyst Martin Utschneider von der Bank Donner & Reuschel. Die bisherige Konsolidierung im August wertete der Experte positiv. Das nächste Ziel von 16 200 Punkten habe weiter Bestand, nachdem sich der Dax seit Freitag wieder weitgehend vom jüngsten Rückschlag erholt hat.
Zugleich rückt das Treffen der Vertreter der grossen Notenbanken näher. Im kleinen Ort Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming findet ab Donnerstag deren jährlicher geldpolitischer Austausch und Ausblick statt. "Gerne haben US-Notenbankchefs diese Konferenz zum Anlass genommen, um eine Wende in ihrer Geldpolitik anzukündigen", schrieb Volkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank. Zuletzt hatten Sorgen um eine künftig weniger lockere US-Geldpolitik die Aktienmärkte gebremst.
Unter den Einzelwerten könnten Lanxess in den Blick rücken, denn der Chemiekonzern will sein Geschäft rund um Materialschutz- und Konservierungsmittel mit einer weiteren Milliarden-Übernahme in den USA ausbauen. Für rund 1,3 Milliarden US-Dollar (1,1 Mrd Euro) soll das Microbial-Control-Geschäft des Herstellers von Duftstoffen und Aromen IFF gekauft werden. Lanxess-Chef Matthias Zachert sieht den Konzern damit auf dem Weg zu einem der weltweit grössten Anbieter antimikrobieller Schutzprodukte. Die Kaufpreis soll über die Ausgabe von Anleihen finanziert werden. Zudem wird das aktuell ausgesetzte Aktienrückkaufprogramm nicht fortgeführt werden. Vorbörslich gab die Aktie auf der Handelsplattform Tradegate um rund eineinhalb Prozent nach. Ein Händler nannte den Übernahmepreis auf den ersten Blick "etwas teuer".
Zudem legten CTS Eventim und Dermapharm vor dem Handelsstart Quartalsberichte vor, was deren Aktien auf Tradegate zu Gewinnen verhalf. Der schwer von der Coronakrise gebeutelte Ticketvermarkter CTS schwenkte im zweiten Quartal zwar auf Erholungskurs ein, ist aber nach wie vor weit entfernt vom Vorkrisenniveau. Eine konkrete Prognose für die Geschäftsentwicklung im Gesamtjahr gab es zudem weiterhin nicht.
Eine unverändert hohe Nachfrage nach Präparaten zur Immunstärkung wie Vitamin-D-Produkte trieben die Geschäfte des Arzneimittelunternehmes Dermapharm weiter an. Zudem profitierte der Konzern von der Corona-Impfstoffproduktion für Biontech , und zu weiterem Wachstum trug auch die Übernahme von Allergopharma bei. Die Jahresziele wurden zudem bekräftigt./ck/mis
(AWP)