An der Wall Street traten Dow und S&P 500 letztlich nahezu auf der Stelle. Die Erholung an der Technologiebörse Nasdaq ging nur zu Handelsbeginn weiter, dann ging der Schwung aus.
Das Motto der Stunde laute Abwarten, erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Wenn morgen praktisch gleichzeitig die EZB ihre Inflationserwartung anpasst und in den USA die Inflationsrate für den Mai veröffentlicht wird, könnten die Ausschläge deutlich zunehmen." Bis dahin hielten sich die Anleger zurück, Gewinnmitnahmen wären noch am wahrscheinlichsten.
Bei steigender Inflation im Zuge einer anziehenden Wirtschaft und höherer Staatsausgaben fürchten die Anleger eine Straffung der Geldpolitik durch die Notenbanken mit einer womöglich zeitigeren Anhebung der Zinsen. Dies kann dem Aktienmarkt schaden, da andere Anlageklassen dann wieder attraktiver werden.
Die USA haben in der Corona-Pandemie ihre Reisewarnung für amerikanische Staatsbürger für Ziele wie Deutschland und Dutzende andere Länder gelockert. Davon profitieren in Europa die Fluggesellschaften mit Langstreckennetz wie Lufthansa . Vorbörslich auf Tradegate notierten sie 0,3 Prozent höher zum Xetra-Schluss. Am Vortag waren Lufthansa um mehr als zwei Prozent abgerutscht, belastet von einem Verkaufsvotum von Goldman Sachs.
Unter den Nebenwerten könnte eine Kaufempfehlung den Grenke -Aktien Auftrieb geben. Analyst Gerhard Orgonas von der Berenberg Bank zeigte sich in einer am Mittwoch vorliegenden Studie zufrieden mit der Antwort des Leasingspezialisten auf die Vorwürfe des Leerverkäufers Viceroy vom September. Mit Blick auf die Fundamentaldaten sieht der Experte deutliches Neubewertungspotenzial und hält die Erwartungen für konservativ. Auf Tradegate gewannen Grenke im vorbörslichen Handel 3,4 Prozent zum Xetra-Schluss.
Heidelberger Druck waren vorbörslich auf Tradegate nur leicht im Plus nach endgültigen Jahreszahlen. Ein Händler sagte, die Margenprognose des Druckmaschinenherstellers könnte womöglich ein wenig enttäuschen./ajx/mis
(AWP)