Harris war seit November 2013 mit einer Beteiligung von 5,17 Prozent an der Credit Suisse gemeldet. Gemäss der neusten Offenlegungsmeldung in den USA besitzt die zur französischen Natixis-Gruppe gehörende Harris Investment nun die Verfügungsgewalt über 266,4 Millionen CS-Aktien, während sie die alleinigen Stimmrechte von 184,7 Millionen CS-Titeln habe.

Mit einem Anteil von gut 10 Prozent liegt Harris nun weit vor den anderen Credit-Suisse-Grossaktionären Qatar Investment Authority (5,03 Prozent) und Blackrock (5,06 Prozent, davon Namenaktien 4,11 Prozent).

Laut Harris-Investmentchef David Herro verfügt Harris allerdings seit längerem über einen höheres Gewicht als offiziell gemeldet. "Unser Anteil ist in etwa stabil geblieben: in der Regel zwischen 9 und 10 Prozent", erklärte er am Donnerstag gegenüber der "Finanz und Wirtschaft" (online). So verwalte Harris Vermögen für eine Vielzahl von Kunden, und manche hätten ihre Anteile bisher eigenständig rapportiert.

Entsprechend handle es sich nicht um einen "Schachzug", um gegenüber dem Bankmanagement neue Dominanz zu signalisieren, so Herro. Harris habe aber kürzlich einige Aktien in sogenannte American Depositary Receipts (ADR) umgewandelt. Das habe diese neue Form der Meldung an die SEC nötig gemacht, begründete er die Offenlegung.

Herro hatte sich in der Vergangenheit im Namen von Harris immer wieder zu den Vorgängen in der kriselnden Grossbank geäussert. So hatte er noch im Mai den inzwischen abgetretenen CEO Thomas Gottstein verteidigt. Er erklärte damals aber, dass Harris bereits nach den Vorkommnissen um den früheren CEO Tidjane Thiam die Aktien hätte verkaufen sollen.

Die US-Investmentgesellschaft hat auf ihrer Beteiligung an der CS in den vergangenen neun Jahren heftige Kursverluste erlitten. Im November 2013 hatte die CS-Aktie noch einen Wert von rund 22 Franken. Am Donnerstag notiert das Papier zum Börsenschluss bei 5,39 Franken.

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(AWP)